Kommentar: Astralis mit sechs Spielern – Das ist die Zukunft!

Die Meldung vom Astralis-Neuzugang es3tag hat viele CS:GO-Fans verwundert. Vor allem weil kein Spieler dafür geht. Für Redakteur Hauke van Göns ist die Idee visionär und die Counter-Strike-Zukunft. Ein Kommentar.

Fünf Freunde müsst ihr sein – ein Satz, den eh noch niemand in der Counter-Strike-Welt benutzt hat. Mit der Verpflichtung von Patrick “es3tag” Hansen hat Astralis diese Idee sowieso schon gebrochen.

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Der Däne soll fest ins Team rotieren und für mehr Optionen sorgen. Die Turnierlandschaft ist anstrengend und Astralis selbst schreibt in der Transfernews: “Die verbesserte Struktur der ESL Pro League zum Beispiel ist ein Fortschritt, ändert aber nicht den Fakt, dass ein Fünfer-Lineup keinen Platz für Pausen lässt, wenn ein Spieler physische oder mentale Regenerationszeit braucht.”

Die Spieler besser machen

Das Verbessern der Ausgangslage für die Spieler ist ein wichtiger Punkt. Jüngst hat zum Beispiel der Brite ALEX Team Vitality verlassen, weil ihn das Profi-Dasein zu sehr forderte.

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Doch neben Pausen zwischen Events ergibt sich eine neue Chance aus taktischer Sicht. Und das ist der wirkliche Fortschritt im CS-Spiel. Zwischen Maps können einzelne Akteure ausgetauscht werden, um ihre Stärken auf verschiedenen Maps zu nutzen. Ein zweiter AWP-Spieler macht auf Inferno weniger Sinn als auf Train.

Die perfekte Anti-Strategie

Und was ist, wenn der Gegner sich auf mein Lineup vorbereitet hat? Ein Wechsel und die Karten sind neu gemischt.

Auch kurzfristig kann so reagiert werden, wenn ein Spieler keinen guten Tag erwischt hat. In League of Legends wird öfter während einer Serie durchgewechselt, selbst im Worlds Halbfinale. Im klassischen Sport wie Fußball sind Einwechslungen ebenfalls normal, auch wenn es dort auch erst in den späten 60ern eingeführt wurde.

Das Astralis-System plant auch einen Wechsel zwischen T- und CT-Seite, dafür fehlen aber bei den Turnier noch die Voraussetzungen. Zwischen den Maps ist ein Wechsel laut Regelbuch von Intel Extreme Masters, ESL Pro League und Blast Premier erlaubt, mehr noch nicht. Außerdem können mehrere Spieler nominiert werden. Im Major-Regelwerk sind es hingegen Stand jetzt nur sechs Akteure, auch der Coach zählt mit. Und das soll laut CEO Nyholm auch immer Coach zonic sein.

Kritik und das Bestehen auf das Gewohnte

Kritik gibt es ebenfalls. Ex-Profi Sean Gares argumentiert, dass Spielerwechsel wie im traditionellen Sport im Esport nichts zu suchen haben, da die körperliche Müdigkeit nicht so extrem einsetzt. Dennoch sind gerade Best-of-Five-Endspiele wie bei der IEM Katowice bis zu fünf Stunden angesetzt.

Ein anderer Punkt sind Trainingspraktiken und -abläufe. Anders als im Fußball zum Beispiel kann Counter-Strike quasi nur im Fünf-gegen-Fünf trainiert werden. Doch müssen Profis jede Übung selbst mitmachen, um sie zu verstehen und umzusetzen?

Dazu kommt, dass Entwickler Valve zuletzt den Fokus auf fünf Spieler auf dem Server setzte und auch die Coaches in ihrer Mitsprache auf Timeout limitierte.

Kommen die CS-Specialteams?

Astralis schraubt weiter am perfekten CS und ist bereit bestehende Traditionen zu brechen. Vielleicht hat ein Team bald mehrere Ersatzspieler oder sogar Specialteams für bestimmte Maps, ähnlich wie im American Football.

Mit perfekten Teamabsprachen sowie einer Harmonie in Spielaufbau und Ausführung prägten sie ihre Zeit als bestes Team der Welt. Mit taktischen Spielwechseln wird nun der nächste Schritt getätigt – und das ist die Zukunft.

Hauke van Göns (retakehauke)

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Bildquelle: ESL – Montage

 

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