Nach Anschuldigungen von Machtmissbrauch – Redeye zieht sich zurück

Update: Über Twitter verkündete Redeye am 29. Juni seinen Rückzug aus der Esport-Industrie.

Nachdem James Banks am 28. Juni ein weiteres Statement abgegeben hat mit weiteren Details und Vorwürfen gegenüber Paul “Redeye” Chaloner, hat Redeye nun seinen Abschied aus der Szene angekündigt. In seinem Tweet kritisierte er die Feindseligkeiten die auf den sozialen Medien gegen ihn geäußert wurden als grausam und bösartig. Im Interesse seiner eigenen mentalen Gesundheit hat sich Redeye nun zum kompletten Rückzug aus der Szene entschieden. Er wird in Zukunft weder auf Events arbeiten noch seine momentane Tätigkeit in der Code Red Esports Agentur weiter ausüben.

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In der Stellungnahme entschuldigte sich Redeye auch bei denen, die sich unfair behandelt gefühlt haben und sagte, dass dies nicht seine Intention gewesen sei.

Redeyes statement ist erschienen als Antwort auf die zweite ausführlich Anklageschrift von Banks am 28. Juni. In dieser hat James Banks nicht nur weitere negative Erfahrungen von Mitarbeitern verschiedener Organisationen geteilt, er veröffentlichte auch Details zu einem vergangenen Gerichtsverfahren aus dem Jahr 2015. In diesem wurde Redeye der häuslichen Gewalt angeklagt, letztendlich aber freigesprochen von den Vorwürfen.

 

Falls es zu weiteren Entwicklungen kommt, werden wir den Artikel aktualisieren und euch auf dem Laufenden halten.


Ursprüngliche News vom 27. Juni:
Auf Twitter kam es am 27. Juni zu der nächsten großen Anschuldigung gegenüber einer Person aus der Esport-Szene. James Banks, bekannt vor allem als Caster, Host und Interviewer in CS:GO, beschuldigt Paul “Redeye” Chaloner sowie seine Agentur Code Red Esports des schweren Machtmissbrauchs.

Im Februar gab es einen ersten kryptischen Tweet zu den nun veröffentlichten Anschuldigungen:

Schon im Februar gab es erste Vermutungen von Insidern, dass James Banks mit seinen vagen Kommentaren Redeye meinte. Diese wurden nun bestätigt.

UPDATE: Inzwischen reagierte Redeye auf die Vorwürfe und handelte viele der Geschichten als unwahr ab.

Ursprüngliche Meldung:

“Eine Plage für die Esport-Szene”

In einem ausführlichem Google Doc legt Banks seine Anschuldigungen offen und bezeichnet Redeye als “Plage für die Esport-Szene”.

Banks zufolge soll Redeye über viele Jahre hinweg seine Position und Macht in der Szene ausgenutzt und missbraucht haben. Dies habe Banks bei Gfinity am eigenen Leib erleben müssen. Redeye habe seinen Kommentar zu einem CS:GO-Turnier als nicht ausreichend bewertet und gesagt er werde ihn auf andere Positionen verlegen. Daraufhin habe Banks auf einen bereits unterschrieben Vertrag über ein Jahr verwiesen, aber Redeye soll ihn dann mit der Zerstörung seiner Karriere gedroht haben. Unter Druck gesetzt habe Banks sich gefügt und akzeptiert. Dieser Moment habe aber langfristig bei ihm Angststörungen und Depressionen verursacht, die so schlimm waren, dass er sogar mehrere Suizidversuche unternommen habe.

Diese Angstgefühle und Depressionen hätten sich nun wieder bei Banks gemeldet, nachdem er jahrelang brauchte, um diese zu verarbeiten. Auslöser war ein Wiedersehen mit Redeye bei der BLAST Premier in London im Februar 2020, der zum oben zitierten Tweet führte. Nachdem verschiedene Szenekenner korrekt spekulierten, dass er über Redeye sprach und sich mehrere andere Leidtragende bei ihm meldeten, habe Banks beschlossen der Sache auf den Grund zu gehen.

Machtmissbrauch gegenüber anderen Mitarbeitern

Unter den Rückmeldungen, die Banks erhalten habe, hätten sich auch ehemalige Mitarbeiter von Gfinity befunden. Diese hätten ihre Erfahrungen mit Banks geteilt. Unter anderem soll Redeye eine verbale Auseinandersetzung mit einem Mitarbeiter gesucht haben, bevor diese eskaliert sei und Redeye mehrmals die betroffene Person geschlagen habe. Banks führt weiter aus, dass ihn auch Erfahrungen erreicht hätten, die schilderten, dass Redeye gegenüber weiblichen Mitarbeiter sexistische Bemerkungen gemacht habe. Diese könne er zwar momentan noch nicht beweisen, aber sobald er die Zustimmung der Betroffenen habe, werde er Screenshots dazu veröffentlichen.

Gfinity sei aber nicht der einzige Ort gewesen an dem Redeye seine Position ausgenutzt habe. So nennt er als Beispiel Mitarbeiter von PGL bei einem Dota-Event, die ebenfalls Leidtragende waren.

Während seiner Beweissammlung beschreibt Banks, dass er verschiedene Journalisten kontaktiert habe, damit diese die Machenschaften offenlegen, aber auf Druck von Redeye und seiner Code Red Esports Agentur habe niemand sich getraut die Untersuchung an sich zu nehmen. Banks führt auch aus, dass er von mehreren Personen gehört habe, dass Redeye bereits hinter den Kulissen daran arbeite ihn von zukünftigen Aufträgen bei Events auszuschließen.

Zusammenfassend schließt er, dass Redeye und Code Red Esports ihre Machtposition in der Szene ausgenutzt haben und es immer noch tun, um seiner Karriere und seinem Leben zu schaden. Dasselbe sei auch zahlreichen anderen Personen in der Szene widerfahren.

Erste Reaktionen:

Die Beschuldigten haben bereits erste Stellungnahmen abgegeben. Redeye persönlich bestritt “den Großteil der Vorwürfe” und kündigte an erst nach anwaltlicher Beratung sich weiter zu äußern.

Luke Cotton, COO von Code Red Esports und auch namentlich benannt in Banks’ Anschuldigungen, beantwortete die Vorwürfe indem er seinerseits Anschuldigungen gegen James Banks erhob.

Cotton verurteilt in seinem Statement zunächst Banks’ Anschuldigungen als “ekligen” Versuch persönliche Grolle auf dem Rücken der momentanen Vorwurfswelle im Esport auszutragen. Daraufhin klagt er Banks der Homophobie an und bestritt die Darstellung Banks’, dass Code Red Esports Einfluss auf Journalisten genommen hätte.

Im Anhang zu Cottons Antwort hat er Screenshots seiner jüngsten Konversation mit James Banks veröffentlich.

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Bildquelle: Helena Kristiansson/ESL
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