ESL-Manager Ulrich Schulze spricht über reformierte Pro League

Die neue ESL Pro League startet im März 2020, aber die neue Saison ist nicht wie die bisherigen. Denn mit dem “Louvre Agreement” hat die Pro League ein komplett neues Format. Esports.com hat deshalb mit Ulrich Schulze von der ESL über die gravierenden Veränderungen in der Königsklasse von Counter-Strike: Global Offensive gesprochen.

In der deutschen Counter-Strike-Szene gab es Unmut nach den Änderungen an der Pro League. Der deutsche Teilnehmer BIG wurde nach der Verkleinerung auf 24 Teilnehmer aus der Liga ausgeladen. Als Grund dafür nennt Ulrich Schulze im Interview, dass eine Auswahl getroffen werden musste.

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Neben den 13 Partner-Teams seien die Mannschaften der ESL Pro League Finals der vergangenen Saison sowie die besten Teams des ESL World Ranking eingeladen worden. Weil BIG zu beiden Gruppen nicht gehörte, sei die deutsche Mannschaft nicht eingeladen worden. Auch Sprout gehört nicht mehr zum Teilnehmerfeld der ESL Pro League. Die Berliner Organisation hätte eigentlich als Pro-League-Teilnehmer in der Relegation um den Verbleib in der Liga spielen müssen.

Klar ist damit, dass aktuell kein deutsches Team in der EPL vertreten ist. Doch für BIG und Sprout bleibt die Chance auf eine Rückkehr bestehen. Der Weg zurück führt über die Mountain Dew League (MDL).  In Zukunft möchte die ESL die “zweite Liga” weiter ausbauen und fördern, sagt Ulrich Schulze. Sie bleibe wichtiger Bestandteil der Pro League, über die sich  Teams auch für die Königsklasse qualifizieren können.

die Mountain Dew League ist und bleibt ein wichtiger Zugangsweg zur ESL Pro League

Eine weitere Möglichkeit für die deutschen Teams könnte in Zukunft der Status eines Partner-Teams der Pro League sein. Aktuell gibt es nur 13 Partner, in der Vereinbarung sind allerdings 16 Mannschaften geplant. Damit bleiben drei Slots übrig. Der Weg zum Partner-Status ist folgendermaßen: “Teams können sich bewerben und müssen anschließend in einer gemeinsamen Abstimmung aller aktuellen Partner-Teams und ESL ausgewählt werden”, sagt Schulze.

Dass die ESL Pro League zu einem Franchise-System wird, verneint Ulrich Schulze: “Die ESL Pro League ist kein geschlossenes Ökosystem. Wir garantieren den Partner-Teams einen speziellen Slot, die anderen 11 werden offen sein für Teams, die sich auf Basis ihres World-Rankings oder direkt über die Mountain Dew League qualifizieren – die ESL wird weiterhin das Format von offenen Ecosystems unterstützen und ausbauen. Zusätzlich gab es auch keine Entry Fees für Teams.”

Wie kam es zum neuen Format?

Der “Director of Pro Gaming” dementiert im Interview, dass man die Pro League als Reaktion auf die von FACEIT organisierte FLASHPOINT-Liga reformiert hätte. Die Planung laufe seit mehr als einem Jahr.

Auch auf die Zusammenarbeit mit Valve im Zuge der EPL-Reformierung geht Schulze im Interview ein. Valve hatte im Blog-Update des CS:GO-Publishers im September des vergangenen Jahres angekündigt, Exklusivrechte von Veranstaltern an Teams mit dem Lizenzentzug zu bestrafen. “Valve war über die gesamte Entwicklungsphase des Agreements involviert. Die Zusammenarbeit mit dem Publisher gestaltet sich wie immer sehr eng und so waren sie selbstverständlich in diese grundlegenden Neuerungen von Anfang an miteinbezogen”, sagt Schulze.

Den Grund für die Verkleinerung der Pro League von 48 auf 24 Teilnehmer erklärt Schulze damit, dass das “aktuelle CS:GO-Ökosystem kein nachhaltiges und verlässliches Format für Teams und Spieler offeriere”. Mit dem “Louvre Agreement” möchte die ESL ein “neues Framework” liefern, auf dem ein langfristiges und nachhaltiges System aufgebaut werden kann. “Zusätzlich sind die Partner-Teams Majority Stakeholder in der Liga und werden eine tragende Schlüsselrolle im strategischen Entscheidungsprozess einnehmen.”

Bildquelle: ESL Helena Kristiansson

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