“Das BIG. OMEN Academy-Team lohnt sich enorm!” – Ein Interview mit CS-Legende Roman R.

Esport wird aktuell in mehr als 60 Ländern von den etablierten Sportverbänden als Sportart anerkannt. In Deutschland jedoch bleibt diese immer noch aus. Dadurch ist es für deutsche Esport-Organisationen schwierig, vereinsähnliche Strukturen aufzubauen und junge Talente nachhaltig zu fördern. Daher haben wir mal bei jemanden nachgefragt, der sich in diesem Thema bestens auskennt.

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Roman “Roman R.” Reinhardt wurde 2022 Chief of CS:GO (Counter-Strike: Global Offensive) bei der erfolgreichsten deutschen Esport-Organisation BIG Clan. Der ehemalige CS 1.6-Profispieler gewann bis zu seinem Karriere-Ende 2012 zahlreiche EPS-Titel und diverse Meisterschaften in bekannten Teams wie mousesports (heute MOUZ), a-Losers und Team ALTERNATE (heute ALTERNATE aTTax). Jetzt widmet er sich allerdings anderen Aufgaben wie der Betreuung des Profiteams sowie dem Nachwuchs-Team BIG. OMEN Academy.

Wir haben dem 38-Jährigen daher eine Reihe von Fragen gestellt, die sich hauptsächlich um die Themen Anerkennung, Nachwuchs und Förderung drehen.

Ist Esport wirklich gemeinnützig?

Wider der Entscheidung der Ampel-Koalition Ende 2022, den Esport als Sport anzuerkennen, ist sich Roman zu 100% sicher. Eport ist Gemeinnützig und das in vielen Punkten.

Die Leistung, die Esportler tagtäglich erbringen müssen, stünde herkömmlichen Sportarten sehr nahe.

Obwohl jedes Spiel eine andere Disziplin darstellt, sollte seiner Meinung nach der sportliche Aspekt in den Vordergrund gezogen werden und nicht die Tatsache, dass in Spielen wie CS:GO mit Waffen auf Menschen geschossen werden.

Außerdem fügte er noch hinzu, dass die meisten von der überwiegenden Arbeit im Esport, wie der Vorbereitung, dem vielen Reisen und der körperlichen wie geistigen Fitness nichts mitbekommen.

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Ist eine Anerkennung des Esports als Sport essenziell?

Ein wichtiger Punkt für eine Anerkennung sieht Roman im internationalen Wettbewerb. In vielen europäischen Ländern gelten andere USK-Freigaben, die es jungen Spielern erlauben, frühzeitig in den Esport einzutreten und an internationalen Ligen teilzunehmen. Diese Freigaberegulierungen sorgen in Deutschland für einen Wettbewerbsnachteil. Seiner Meinung nach sollten Eltern junger Spieler selbst entscheiden dürfen, ob eine Esport-Karriere für ihr Kind infrage käme, wie es auch in herkömmlichen Sportarten der Fall ist.

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Lohnen sich nationale Academy-Teams überhaupt?

Um den deutschen Esport zu fördern und zu fordern, erklärte der Chief of CS:GO, ist es wichtig, Nachwuchsspieler in den eigenen Reihen auszubilden. Das habe sich auch bereits mehrfach für den BIG Clan gelohnt.

Die ehemaligen Academy-Spieler Karim “Krimbo” Moussa, Marcel ‘hyped‘ Köhn’s wurden bereits in den Main-Roster befördert. Auch konnte Elias “s1n” Stein beim Rio Major 2022 für FaveN einspringen.

Zum Thema: syrsoN auf dem Absprung!? BIG Clan befördert Academy-Spieler

Außerdem verdeutlichte Roman mit diesem Statement, dass es der Berliner Organisation sehr wichtig ist, die nationale Nummer 1 zu bleiben und gleichzeitig auf Augenhöhe mit den internationalen Top-Teams zu sein.

Wir waren schon immer das beste Team Deutschlands und diesen Rang wollen wir auch nicht abgeben!

Werden nationale Ligen zu wenig promoted?

Aufgrund eines wütenden Tweets des Esports-Teams Raccoons of Anarchy zur aktuellen Situation von CS:GO in Deutschland haben wir Roman gefragt, was man als Ligaveranstalter und als Team in Zukunft besser machen könnte.

Mehr zum Thema: CS:GO-Organisation macht klare Ansage gegen ESLM

BIG würde gerne wieder eine größere Rolle spielen in der ESL Meisterschaft!

Allgemein schätzt Roman die Situation als sehr schwierig ein und erklärte uns, warum ihm die alten Formate wie die Intel Friday Night Games besser gefallen haben als die heutigen Events. Obwohl diese einen weit größeren Kostenaufwand beanspruchen, könnte er sich vorstellen, in Zusammenarbeit mit anderen Teams derartige Events zurückzubringen.

Auch ist der Meinung, dass eine nationale Liga mit dreisprachigen Teams auch im Interesse anderer Organisationen ist, die dieses Format nicht sterben lassen möchten.

Ob sich jedoch in Zukunft wieder wie im oben eingebundenen Video-Interview das gewünschte Derby-Gefühl für Roman entwickeln kann, bleibt abzuwarten.

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Bildquelle: BIG Clan

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