“Inakzeptabel” – US-Senat kritisiert Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft

Trotz der feststehenden Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft werden zahlreiche Bedenken über die möglichen Folgen geäußert. Seitdem im Januar 2022 bekannt wurde, dass der stark kritisierte WoW- und CoD-Publisher für fast 70 Milliarden US-Dollar von dem Tech-Giganten aufgekauft wird, gehen die Experten-Meinungen auseinander. Mittlerweile hat sich sogar der US-Senat mit einem Schreiben zu Wort gemeldet und Zweifel geäußert.

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Der US-Senat hat mit einem Brief an die Federal Trade Commission (FTC) am vergangenen Donnerstag große Zweifel an dem Deal zwischen Microsoft und Activision Blizzard offengelegt. Weil gegen Letzteren seit mehreren Monaten über sexuelle Belästigung berichtet und deswegen auch ermittelt wird, gibt es Kritik an den Arbeitsbedingungen des Gaming-Publishers. Laut dem US-Senat müsse im Ernstfall sogar die Ablehnung dieser Fusion in Betracht gezogen werden.

Laut vier unterschreibenden Mitgliedern des Senats wird die FTC dazu aufgefordert, die Rechtmäßigkeit dieser Geschäftsübernahme zu untersuchen. Die FTC ist in den Vereinigten Staaten von Amerika unter anderem dafür zuständig, die Zusammenschlusskontrolle und somit das Wettbewerbsrecht zu prüfen.

Über die sexuelle Diskriminierung bei Activision Blizzard ist in den vergangenen Jahren immer mehr bekannt geworden, schreibt der US-Senat. Vor allem die Arbeitsbedingungen seien alles andere als optimal, wie mehrere Betroffene äußerten. “Wir sind besorgt, dass diese Übernahme die Stimmen der Mitarbeiter noch weiter entrechten könnte”, heißt es in dem Brief über die Zustände in dem Unternehmen. Diese seien auch nach der Übernahme durch Microsoft gefährdet.

Vor allem gegen den geschäftsführenden Bobby Kotick, der CEO von Activision Blizzard, wird eine klare Meinung vertreten. Dieser hat mehreren Medienberichten zufolge von den sexuellen Diskriminierungen im Unternehmen gewusst und nichts dagegen unternommen. Aufgrund dessen forderten bereits zahlreiche Menschen seinen Abgang. Doch nun wird Kotick durch die Übernahme von Microsoft geschützt und bleibt bis mindestens 2023 im Amt, was ihm auch finanziell einen weiteren Vorteil verschafft. Für den US-Senat ist dieses Vorgehen von Microsoft und Activision Blizzard “inakzeptabel”, wenn eine Hauptperson wie Kotick so stark in der Kritik stehe.

Microsoft gab am 18. Januar 2022 den Kauf von Activision Blizzard für 68,7 Milliarden US-Dollar bekannt. Im Geschäftsjahr 2023 soll die vollständige Übernahme abgeschlossen sein.

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Bildquelle: Activision Blizzard, Microsoft – Montage
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