Häufiger LoL-MVP: Jungler in tragender Rolle

Der Jungler nimmt in League of Legends oft entscheidenden Einfluss auf den Spielausgang – vor allem bei den Profis. Wir erklären euch, warum die Rolle so wichtig ist.

Im kompetitiven League of Legends gehen MVP-Auszeichnungen nicht selten an Jungler: In der LEC war es zuletzt zweimal Marcin “Jankos” Jankowski (G2 Esports), in der LCS wurde Robert “Blaber” Huang (Cloud9) zum wertvollsten Spieler des Spring Splits gewählt. Im Finale der Weltmeisterschaft 2019 traf diese Ehre Gao “Tian” Tian-Liang (FunPlus Phoenix).

Anzeige

Die Rolle des Junglers ist eine besondere, weil sie viel Einfluss auf das Spiel ausübt. Wir erklären euch, was einen guten Jungler so wichtig und außergewöhnlich macht.

Übersicht ist Trumpf: Gute Jungler haben die Karte im Griff

Die einzigartige Positionierung des Junglers, der als einziger im Spiel keiner Lane zugewiesen ist, gibt ihm mehr als jedem anderen Spieler die Chance, die Karte zu beeinflussen.

Ein guter Gank bringt eine Lane nach vorne, ein im richtiger Moment erledigter Drache hilft dem ganzen Team und allein die Positionierung in der Nähe einer Lane zwingt den Gegner dazu, vorsichtiger zu spielen.

Weil sie so viel Einfluss haben, brauchen Jungler vor allem Übersicht. Wer weiß, wo sich der gegnerische Jungler befindet, kann diese Information gegen ihn verwenden. Ist der Gegner in der Nähe der Top-Lane, kann man zum Beispiel einen Gank auf der Bot-Lane versuchen, den Drachen attackieren, seine Monster im unteren Jungle töten oder einfach Wards verteilen, die einem später weitere Informationen verschaffen.

Auch die Fähigkeit, Ganks und Aktionen des Gegners zu antizipieren und schnellstmöglich zu beantworten, gehört dazu. Ein guter Jungler kontrolliert vor allem im frühen Spielverlauf die Karte und behält den Überblick. Er gibt vor, wann und wo sein Team riskante Spielzüge versucht und wichtige Ziele wie Drachen oder Türme angreift.

Wie der Jungler das Spieltempo vorgibt

Bereits bei der Champion-Auswahl entscheidet sich oft, wie schnell ein Team im Spiel agieren will. Dabei ist der Jungler erneut die wichtigste Figur: Entscheidet er sich für einen auf Farm ausgelegten Champion wie Shyvana, Karthus oder Master Yi, muss sein Team zu Beginn des Spiels vorsichtiger agieren und kann erst im späteren Spielverlauf seine volle Stärke entfalten.

Wird dagegen ein aggressiver und auf frühe Ganks ausgelegter Jungler wie Gragas, Lee Sin oder Kayn ausgewählt, muss das Spiel bereits in der Laning-Phase beschleunigt werden. Diese Jungler werden im Normalfall so oft wie möglich ganken und versuchen, Kills zu holen und ihre Laner nach vorne zu bringen.

Beide Junglertypen sind im aktuellen Meta-Spiel stark, müssen aber immer wieder wichtige Entscheidungen treffen, denn nicht immer ist ein Gank oder das bloße Farmen der eigenen Monster-Camps die beste Option. Wichtig ist dabei, dass der Gegner aus einer Aktion niemals einen kostenlosen Vorteil bekommen darf.

Wenn ein Jungler irgendwo einen Kill oder einen Drachen holt, sollte sein Gegenüber stets eine Reaktion zeigen und versuchen, den bestmöglichen Gegenwert für sich und sein Team herauszuholen.

“Better Jungler wins”

“Better Jungler wins” ist ein häufig zitierter Spruch aus der LoL-Community, der zwar nicht immer zutrifft, aber in der Wahrnehmung vieler Spieler und Zuschauer verankert ist. So lässt sich auch erklären, warum im professionellen Spiel immer wieder Jungler ins Rampenlicht rücken.

Generell ist es für Jungler in guten Teams etwas leichter, sich mit starken Spielzügen zu zeigen. Denn wenn die Laner ohnehin dem Gegner überlegen sind, eröffnet das dem Jungler viele Freiheiten, die er ausnutzen kann.

Erst wenn Jungler aus Top-Teams auf gleichwertige oder auf dem Papier sogar stärkere Kontrahenten treffen, kann das Jungler-Duell zum spielentscheidenden Faktor werden. So konnte beispielsweise FunPlus Phoenix im Finale der Weltmeisterschaft 2019 den Favoriten G2 Esports überraschend deutlich mit 3:0 schlagen, weil Tian stets schneller war als sein Gegner Jankos und der erfahrene Pole nur hinterherlief.

Auch Baron- und Dragon-Steals können Spiele herumreißen und werden in der Regel von Junglern ausgeführt. Natürlich können von jeder Position aus Spiele gewonnen oder verloren werden, doch Jungler finden sich so häufig in spielentscheidenden Situationen wieder, wie kaum eine andere Rolle. Ein triftiger Grund also, warum der so MVP oft zum Jungler wandert.

Bildquelle: Riot Games
*Die hier aufgeführten Angebote sind mit sogenannten Affiliate-Links versehen. Mit einem Kauf über einen dieser Links unterstützt ihr uns, da esports.com ohne Auswirkung auf die Höhe des Preises vom Anbieter eine kleine Provision erhält.