Gigantenduell bei LoL-Worlds: G2 und SKT im Vergleich – unsere Prognose

Mit dem Duell zwischen G2 Esports und SK Telecom T1 erwartet uns im Halbfinale der League of Legends World Championship ein echtes Spektakel. eSports.com vergleicht die Stärken und Schwächen der Stars beider Teams.

Der Startschuss für den Kampf der Giganten fällt am Sonntag, um 12 Uhr im Palacio Vistalegre in Madrid. Bereits im Vorfeld ist klar, dass der Großteil der Fans in der Arena dem Europameister die Daumen drücken wird. Gemessen an den bisher gezeigten Leistungen beider Teams, gibt es keinen klaren Favoriten. Wir stellen die Spieler der beiden Top-Teams einander gegenüber und wagen eine Prognose.

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Top-Lane: Martin “Wunder” Hansen vs. Kim “Khan” Dong-ha

Mit Martin “Wunder” Hansen und Kim “Khan” Dong-ha treffen auf der Top-Lane zwei Carry-Spieler aufeinander. Manche Top-Laner spielen am liebsten robuste Champions und wollen ihr Team auf diese Weise unterstützen. Wunder und Khan fühlen sich dagegen viel wohler, wenn sie Champions mit hohen Schadenswerten spielen. Beide können je nach Bedarf ihres Teams sowohl Late-Game- als auch Early-Game-Champions spielen. Die beiden Profis verkörpern also sehr ähnliche Spielertypen.

Während der dänische Top-Laner Wunder im Turnier ein paar Startschwierigkeiten hatte, spielt der Südkoreaner Khan eine durch und durch gute Weltmeisterschaft. Bislang war kaum ein gegnerischer Top-Laner in der Lage, mit dem 23-Jährigen mitzuhalten. Gegen DAMWON Gaming erreichte dann auch Wunder in den meisten Spielen eine gute Form. Uns erwartet ein aggressives Duell auf der Top-Lane und Solo-Kills sind beinahe garantiert. Sollten beide in Bestform sein, dürfte Wunder die Nase vorne haben.

Jungle: Marcin “Jankos” Jankowski vs. Kim “Clid” Tae-min

Wenn es darum geht, das eigene Team im frühen Spiel voranzubringen und seinen Lanern durch viele Ganks unter die Arme zu greifen, ist kaum ein Jungler auf der Welt so gut wie SKT-Star Kim “Clid” Dong-ha. Der Südkoreaner spielt gerne mechanisch anspruchsvolle Champions wie Lee Sin und Elise und wirkt mit diesen oft wahre Wunder. Mit 69,5 Prozent Killbeteiligung ist Clid in dieser Hinsicht der beste der verbleibenden Jungler im Turnier. Das beweist, wie wichtig er für sein Team ist.

Um es mit ihm aufzunehmen, wird sich G2-Jungler Marcin “Jankos” Jankowski anstrengen müssen. Der Pole spielte eine durchwachsene Gruppenphase, lieferte dann aber gute Leistungen im Viertelfinale gegen DAMWON Gaming ab. G2 arbeitet gerne mit Jankos als Initiator für riskante Spielzüge, doch wenn diese misslingen, kann der 24-Jährige schon mal den Anschluss verlieren. Jankos’ großer Championpool ist dagegen einer seiner Vorteile. Insgesamt ist Clid der etwas bessere Jungler.

Mid-Lane: Rasmus “Caps” Winther vs. Lee “Faker” Sang-hyeok

Das wohl glamouröseste Duell findet in der Mid-Lane statt. Das dänische Supertalent Rasmus “Caps” Winther trifft auf Lee “Faker” Sang-hyeok und damit den besten Spieler aller Zeiten. Das Aufeinandertreffen der beiden verspricht Spannung: Gemessen an ihrem durchschnittlichen Gold- und Erfahrungswert nach zehn Minuten sind Caps und Faker die beiden dominantesten MId-Laner im Turnier.

Das Aufeinandertreffen der beiden wird mit Spannung erwartet. Caps beeindruckte im Viertelfinale vor allem dadurch, dass er ständig seine Lane verließ und seinen Mitspielern immer wieder unter die Arme griff. Der Däne spielte bisher ein starkes Turnier. Faker hingegen enttäuschte im VIertelfinale etwas, ist aber gerade in wichtigen Spielen normalerweise der Anführer seines Teams. Faker gibt in den SKT-Spielen die Richtung vor. Auch deshalb ist sein Team taktisch so gut. Im direkten Duell ist Caps in seiner momentanen Form der leichte Favorit.

Bot-Lane: Luka “Perkz” Perković vs. Park “Teddy” Jin-seong

Zwei er besten Bot-Laner der Welt stehen sich in diesem Halbfinale gegenüber. Luka “Perkz” Perković ist der bisher konstanteste Spieler im G2-Lineup und kann sein Team im Alleingang zum Sieg führen und auch für spektakuläre Plays sorgen. Eine eigentliche Stärke des Kroaten hat sich bisher aber nicht gezeigt: Wenn er Magier auf der Bot-Lane spielte, war er im bisherigen Turnierverlauf nicht besonders erfolgreich.

Park “Teddy” Jin-seong dagegen traut sich im Normalfall gar nicht erst an Magier heran, sondern bevorzugt klassische Bot-Lane-Champions. Der 21-Jährige ist für sein nahezu perfektes Stellungsspiel bekannt und in der Lane kann ihm kaum jemand etwas anhaben. SKT muss nicht um ihn herumspielen, denn der Südkoreaner holt sich seine Ressourcen auch im Alleingang. Wenn ihn irgendjemand schlagen kann, dann wohl nur der formstarke Perkz.

Support: Mihael “Mikyx” Mehle vs. Lee “Effort” Sang-ho

Auf der Support-Position treffen mit Mihael “Mikyx” Mehle und Lee “Effort” Sang-ho zwei ähnliche Spielertypen aufeinander. Beide spielen gerne aggressiv in der Lane und bewegen sich viel über die Karte, um ihren Mitspielern zu helfen. Der erst 18-jährige Effort hat bei SKT sogar Support-Legende Cho “Mata” Se-hyeong aus der Startaufstellung verdrängt.

Das Support-Matchup könnte wesentlich wichtiger für den Verlauf des Halbfinals sein, als es zunächst den Anschein hat. Beide Teams haben starke AD-Carrys, die Spiele entscheiden können. Wie gut die Bot-Laner ins Spiel kommen, wird vor allem von ihren Supportern abhängen. Im bisherigen Turnier war Effort allerdings deutlich konstanter als sein slowenischer Gegner, der ein paar schwache Auftritte hinter sich hat. Deshalb ist SKTs Supporter der Favorit in dem Duell.

Fazit: Kein klarer Favorit, aber klare Stärken

Im Duell zwischen G2 Esports und SK Telecom T1 gibt es keinen klaren Favoriten. Beide Teams haben allerdings besondere Stärken, die sie ausspielen müssen, um zu gewinnen. Während Südkoreas Champion längere Spiele anstrebt und vor allem die Spielintelligenz der Carrys Faker und Teddy ausnutzt, um seine Gegner auszustechen, spielt G2 am liebsten so aggressiv wie Möglich und wagt schon früh riskante Spielzüge. Dabei ist G2 flexibel in der Entscheidung, um welche Lane das Team herumspielen möchte.

Zwar sind die Duelle auf der Lane wichtig, doch gerade bei diesen beiden Teams werden eher die Bewegungen der Teams im Verbund  und die Koordination der Spielzüge den Unterschied ausmachen. Im Hinblick auf die individuelle Klasse sind die Giganten einander beinahe ebenbürtig. Unser Spielervergleich ergibt ein knappes 3:2 für G2 Esports.

Bildquelle: Riot Games
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