FIFA 23: 5-4-1 – die Formation, die sogar “Tekkz” bricht

“Wenn ihr ein perfektes Beispiel wollt, warum unser eSport zu kämpfen hat – das hier ist es”, twitterte Donovan “Tekkz” Hunt am 23. April. Der Weltklasse-FIFA-Spieler war offenkundig angefressen. Doch was war überhaupt passiert?

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“Tekkz” hatte nur kurz zuvor den Einzug ins eChampions League-Finale verpasst. Der Engländer war im letzten Duell dem Deutschen Daniel “HSV_Daniel7” Dwelk vom Hamburger SV unterlegen – 1:2 in der Gesamtabrechnung nach Hin- und Rückspiel.

Dabei war “Tekkz” über 180 Ingame-Minuten feldüberlegen gewesen, hatte deutlich mehr Gelegenheiten herausgespielt. “HSV_Daniel7” jedoch hatte ein Ass im Ärmel: die 5-4-1-Formation, die die FIFA 23-Meta derzeit nach Belieben bestimmt.

Sie steht für eine engmaschige Defensive und Risikominimierung. Offensive Ausflüge werden nur in homöopathischen Dosen unternommen, Stabilität und Effizienz sind die Stützpfeiler des Erfolgs. Ansehnlicher eSport kommt dabei selten heraus.

“Lange Bälle und Beten” – nicht ganz

Daher keimte in der Community zuletzt auch die Frage auf, wie viel Skill noch im FIFA-eSport steckt. Mit “Lange Bälle und Beten” beschrieben einige Profis die Herangehensweise, natürlich schwang dabei oft auch Frust über das eigene Abschneiden mit.

Wie funktioniert es denn nun genau, das System, das reihenweise Spieler in den Wahnsinn treibt und Rage Quits provoziert? Dass zunächst mal eine 5-4-1-Formation gewählt werden sollte, erklärt sich von selbst – doch das ist nicht alles.

Taktisch in der Defensive sollte eine Breite zwischen 40 und 60 gewählt werden, für die Tiefe bietet sich etwa zwischen 60 und 75 an – um nicht nur im eigenen Strafraum zu stehen. Das Aufbauspiel kann wie die Chancenerarbeitung ausgeglichen gestaltet werden.

Im Offensivspiel ist entscheidend, langsam und kontrolliert nach vorne zu kombinieren. Die Staffelung muss geordnet bleiben, ein Ballverlust darf nicht zum schnellen Durchbruch des Gegners führen. Ein variables Flügelspiel sollte dem Ansatz durch die Mitte vorgezogen werden.

“Tekkz” will Feuer mit Feuer bekämpfen

Neben den offensichtlichen drei Innenverteidigern und zwei schnellen Außenverteidigern respektive Schienenspielern sind die Sechser von großer Wichtigkeit. Sie sollten physisch stark sein, echte Abräumer mit Qualitäten im Zweikampf.

Der alleinige Angreifer kann angewiesen werden, zentral vorne zu verweilen. Bei besagten Sechsern wird idealerweise “Hinten bleiben bei Angriffen” und “Mitte abdecken” gewählt – sie können aber auch ausbalancierter agieren.

Die beiden Außenverteidiger können immerhin auf “Ausgewogener Angriff” gestellt werden, um das Flügelspiel anzukurbeln. Vorteil der Fünferkette ist natürlich die Möglichkeit, die beiden äußeren Innenverteidiger bei Bedarf nach außen zu ziehen.

Grundsätzlich gilt: Die Null muss stehen – ganz nach Huub Stevens. 5-4-1-Opfer “Tekkz” hat übrigens spaßeshalber zur Petition gegen die Formation aufgerufen. Ein Vorschlag, der sicherlich einige Anhänger innerhalb der eSport-Szene finden würde.

Erfolgversprechender ist jedoch die neue Taktik, die sich Hunt selbst für weitere Duelle erdacht hat: Er will Feuer mit Feuer bekämpfen und hat angekündigt, in Zukunft ebenfalls im 5-4-1 auftreten zu wollen – bleibt abzuwarten, ob das aufgeht.


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Bildquelle: EA Sports

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