Fan-Drama – Darum wird eine Esport-Organisation von einem LKW belagert

Die koreanische Esport-Organisation T1 um Superstar Faker hat ein Fan-Problem. Einige der jüngsten Entscheidungen scheinen den Anhängern so gar nicht zu gefallen. Darum sind die Fans so wütend.

T1 ist eine der erfolgreichsten Esport-Organisationen in League of Legends. Dreimal konnten sie bislang das wichtigste LoL-Event, die Worlds, gewinnen (2013, 2015 und 2016). In den letzten Jahren sackten die Leistungen des Teams rund um Star-Spieler Lee “Faker” Sang-Hyeok aber immer weiter ab. 2020 verpasste T1 erneut die Qualifikation für die Worlds.

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Nun sind auch noch die Fans verstimmt – was nicht an den Ergebnissen liegt.

Gerüchte um neuen Trainerstab

Nach dem Abgang vom bisherigen Coach Kim Jeong-soo, der die Organisation nach dem LCK-Sommersplit 2020 verließ, hatte T1 einige Änderungen im Trainerstab angekündigt. Nun geistern erste Namen durchs Netz: Choi “Polt” Seong Hun und Nick “LS” DeCesare sollen als Headcoach und Trainer verpflichtet werden.

Die Gerüchte stammen vom eigenen Spieler Lee “Effort” Sang-ho, der diese unbeabsichtigt in einem Stream verbreitete.

Der Leak kommt bei den Fans gar nicht gut an. Viele sind der Meinung, dass Polt (ein ehemaliger StarCraft II-Profispieler) viel zu unerfahren wäre, um leitender Cheftrainer von T1 zu werden. LS verfügt zwar über Trainererfahrung aus seiner Zeit bei den bbq Olivers, wird aber von den koreanischen Fans für seine Einstellung bezüglich des Solo-Queue-Verhaltens von Sebastian “Malice” Edholm kritisiert. Dieser war durch stark toxisches Verhalten aufgefallen, wurde von seinem damaligen Coach LS aber in Schutz genommen.

Die Wut der Anhänger über die Entscheidung ist so groß, dass LS seine Twitter-Aktivitäten vorerst pausieren wird. Von ihm sollen persönliche Daten in Umlauf gebracht worden sein. T1 gab kurz darauf eine Erklärung zum Thema ab, in der sie eine Verpflichtung der beiden Namen nicht bestritten und die Fans um Unterstützung und Geduld baten.

Fan-Kritik in den Straßen von Seoul

Aber nicht nur die Personalentscheidungen stehen in der Kritik. In den letzten Monaten scheint sich T1 auch inhaltlich ändern zu wollen. So wurde der nordamerikanische Twitch-Streamer Tyler1 als Content-Creator unter Vertrag genommen. Shaun Marsh, CEO von T1, erklärte dazu, dass die Orga mehr Inhalte erstellen wolle, die auch in Amerika eine Fangemeinde aufbauen könnten.

Auch das kommt bei den Fans nicht gut an. Der Vorwurf: T1 kümmere sich nicht mehr so sehr um den sportlichen Wettbewerb, sondern nur noch um gute Promotion-Angebote. Die kürzlich angekündigte Zusammenarbeit mit der erfolgreichen K-Pop-Boyband BTS wird hier oft als Beispiel herangezogen. Auch die Spieler sollen laut den Fans nur noch als sogenannte “Cash Cows” herhalten und hierfür langwierigen Film- und Werbekampagnen ausgesetzt sein. 

Um ihre Botschaften zu verbreiten, fuhren die Anhänger sogar mit einem Lastwagen, auf dem ein Monitor befestigt war, durch Seoul. „Keine Zukunft für ein Team, das engagierte Fans ausschließt“ und „Wir, SKT T1-Fans, fordern vom Top-Management eine klare und detaillierte Erklärung“ war dort zu lesen. 

Spieler nehmen LS in Schutz

Inzwischen haben auch einige LoL-Spieler auf die Ereignisse reagiert. So verteidigte Gabriel “Bwipo” Rau von Team Fnatic LS auf Twitter. Als Reaktion auf diese Erklärung meldete sich auch Malice zu Wort und versuchte, die Situation und seine Haltung zu erklären.

Ob sich T1 mit seinen Fans nochmal versöhnen wird? Wir halten euch auf dem Laufenden.

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Bildquelle: Riot Games / T1

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