In den vergangenen Jahren gab es im deutschen eSport bereits erste Gehversuche, eine einheitliche Ausbildung für eSport-Trainer zu etablieren. Jetzt geht der Esportbund Deutschland (ESBD) den nächsten Schritt und führt mit der ESBD-Akademie eine bundesweite Grundausbildung für eSport-Trainer ein.
“Trainerausbildung” nennt sich der Kurs und besteht insgesamt aus zehn Modulen. Diese lehren unter anderem die Grundlagen von Trainerfähigkeiten, Sportpsychologie, Jugendschutz und Verletzungsprävention. Als Dozenten setzt der ESBD auf eine Mischung aus erfahrenen eSport-Akteuren, Sportpsychologen und weitere Wissenschaftler. So soll League of Legends-Coach Danusch “Arvindir” Fischer (BIG) bei der Weiterentwicklung des Lehrgangs helfen. Allerdings sei die Ausbildung “spieltitelübergreifend”, heißt es auf der offiziellen Website.
Tweet Content will appear on frontend
Präsenzkurs und Abschlussprüfung
“Die Grundausbildung liefert auch Pädagogen, Sozialarbeitern und anderen eSport interessierten Berufsgruppen, die bereits erste Erfahrungen im eSport gesammelt haben, einen fundierten Einblick in die relevanten Fähigkeiten eines eSport-Trainers”, heißt es in der Pressemitteilung von ESBD-Vizepräsidenten Martin Müller.
Die erste reguläre Trainerausbildung findet bereits vom 5. bis zum 7. April 2019 in Berlin statt. Teilnehmer müssen zuvor einen Online-Kurs absolvieren und nach Abschluss der Präsenzphase eine einstündige Prüfung ablegen. Absolventen bekommen ihre Kenntnisse schlussendlich zertifiziert.
Tweet Content will appear on frontend
Weitere Angebote geplant
Kostenlos ist die Teilnahme an der Ausbildung allerdings nicht: Mitglieder des ESBDs zahlen 200 Euro, für Nicht-Mitglieder fallen sogar 400 Euro Gebühren an. Auf Twitter schrieb der Verband, dass es dabei vor allem um die Kostendeckung gehe. Der Lehrgang findet im Rahmen der neu gegründeten ESBD-Akademie statt.
In Zukunft sollen dort noch weitere Aus- und Fortbildungen angeboten werden – unter anderem in Team- und Vereinsorganisation, sowie im Management. Für den deutschen eSport ist das ein wichtiger Grundstein, da vor allem im Amateurbereich viel auf Freiwilligen-Arbeit basiert. Infolgedessen fehlt häufig aber auch das fundierte Wissen. So erklärte der Sportwissenschaftler Prof. Dr. Ingo Froböse, dass es bei den Trainingsbedingungen im eSport noch deutlich Luft nach oben gebe.
Bildquelle: ESBD