ESL übernimmt Vorherrschaft: Das steckt hinter dem Transfermarkt und Louvre-Agreement

Die ESL hat den Kampf der Counter-Strike-Ligen gewonnen. Mit der “Louvre-Vereinbarung” bekommen die Partner-Teams viele Vorteile, werden allerdings auch in die Pflicht genommen. In Zukunft soll außerdem eine fest Transferperiode etabliert werden.

Nicht nur die ESL profitiert davon, die 13 Teams an sich zu binden, auch die Vertragspartner genießen einige Vorteile gegenüber den anderen Teams der Liga, diese wurden in der sogenannten Louvre-Vereinbarung festgehalten.

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Mit der Vereinbarung verpflichtet sich die ESL den Partner-Teams neben dem regulären Preisgeld auch 25 Prozent der Einnahmen an die Mannschaften auszuzahlen. Nach Abzug der Kosten für die Liga sollen weitere 65 Prozent des Profits an die Partner ausgezahlt werden. Auch bei anderen Events der ESL Pro Tour werden die Partner mit 5 Prozent an den Einnahmen beteiligt, nach Abzug der Betriebskosten werden weitere 10 Prozent ausgeschüttet.

Zusätzlich bekommen die Spieler 15 Prozent der Gewinnbeteiligung von den 13 Partner-Teams. Diese Sonderzahlungen soll neben dem regulären Gehalt und Preisgelder bezahlt werden. Außerdem gilt weiterhin die Mitte Januar geschlossene Vereinbarung zwischen DreamHack/ESL und dem Spielerverband CSPPA, der unter anderen von Spielern Chris “chrisJ” de Jong und Andreas “Xyp9x” Højsleth vertreten wird. Diese Vereinbarung hat das Ziel,  Richtlinien und Standards für Spieler und Veranstalter zu etablieren. Dazu gehört beispielsweise die Übernahme von Kost und Logis durch den Veranstalter für bis zu sieben Teammitglieder.

Transfermarkt der ESL nähert sich dem klassischen Sport an

Neben einem neuen Format gibt es auch neue Regeln für die EPL. Vor allem auf einen regulierten Transfermarkt setzt die ESL in der Vereinbarung und beschränkt Teams auf maximal zwei Wechsel während der Saison.

Für Transfers gibt es in Zukunft ein festes Transferfenster, das wenige Tage nach Finals öffnet und 21 Tage vor dem Start der neuen Season schließt. In Ausnahmefällen sind Wechsel noch fünf Tage vor Saisonstart möglich. Außerhalb der Transferperiode dürfen Mannschaften maximal zwei Spieler an Bord holen, solange diese nicht bereits für ein anderes Team gespielt haben.

Diese neuen Regelungen ähneln der Herangehensweise der Fußball Bundesliga, in der es ebenfalls feste Transferfenster gibt. Im Sommer 2019 war der Transferzeitraum vom 1. Juli bis 2. September geöffnet.

Die Liga, also die ESL zusammen mit den 13 Partnern, kann allerdings in Ausnahmefällen “Not-Transfers” genehmigen oder Transfers untersagen, sollten diese gegen Regeln und Standards verstoßen.

ESL und Teams in der Pflicht

Neben dem neuen Regelwerk der Liga sind die Teams und die ESL noch weitere Verpflichtungen eingegangen. Die Mannschaften haben unter anderem vertraglich zugesagt, die Pro League und Pro Tour Events mit ihren besten Lineups zu spielen. Außerdem müssen PR-Termine wie Interviews und Fantreffen wahrgenommen werden.

Die ESL hat sich ihrerseits dazu verpflichtet, für die Pro League und Pro Tour den höchstmöglichen Produktionsstandard zu liefern, sowie Möglichkeiten zur Vermarktung  der Liga zu optimieren. Außerdem muss die ESL für alle Kosten und mögliche Verluste der ESL Pro League aufkommen.

Ein klarer Sieg für die ESL und CS-Szene

Mit dem Vertrag zwischen der ESL und den 13 Teams gibt es einen klaren Sieger im Kampf mit der Flashpoint-Liga, schließlich sind die besten Teams in der Pro League.

Gleichzeitig ist der Vertrag auch ein wichtiger Schritt in Richtung der Professionalisierung in CS:GO. Denn mit der Etablierung fester Transferperioden sollte die Profi-Szene deutlich strukturierter werden und weniger von Wechseln während der Saison geplagt werden.

Einen deutlicheren Sieg im Kampf der Ligen hätte es kaum geben können. Lediglich drei Teams unter den besten 20 Teams der Welt spielen in der kommenden Saison nicht in der ESL Pro League (EPL). Eines der Top-20-Teams, das nicht an der EPL teilnimmt ist MIBR, die anderen beiden Mannschaften sind Cloud9 und MAD Lions. Alle Drei gehören aktuell nicht zur Weltelite.

Zu den 13 Organisationen, die Partnerschaften mit der ESL eingegangen sind, gehören die aktuell elf besten Teams zusammen mit Complexity und Ninjas in Pyjamas. Mit dem Vertrag sichert sich die ESL die Teilnahme der 13 Teams für die nächsten Jahre, muss also nicht befürchten, den Kampf mit dem Konkurrenten Flashpoint noch nachträglich zu verlieren.

Bildquelle: ESL
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