Erfolgsgeheimnis Twitch und YouTube – Warum die Konkurrenz strauchelt

YouTube und Twitch sind die Nummer Eins in der Gaming- und Esport-Szene im Bereich Video-On-Demand und Livestreaming. Schon viele Plattformen haben versucht, den etablierten Giganten den Platz streitig zu machen. Doch kein weiterer Konkurrent hat es bislang geschafft, zur dauerhaften Konkurrenz zu werden.

Anzeige
Hitbox und Mixer scheitern trotz Millionen-Geldern

Zu den Herausforderern von Twitch zählten zuletzt Mixer vom US-Unternehmen Microsoft und Hitbox, das später zur Plattform Smashcast wurde. Hitbox versuchte es im Jahr 2013 mit Twitch aufzunehmen. Richtig Fahrt nahm die Webseite allerdings erst 2015 auf, dank einer Investition in Höhe von vier Millionen US-Dollar durch Speedinvest, dem Free-to-play-Entwickler Wargaming, North Base Media und privaten Investoren. Trotzdem endete die Reise des Anbieters im Jahr 2017.

Microsoft startete nur wenige Tage nach dem Ende von Hitbox im Mai 2017 die neue Webseite Mixer. Mixer war zuvor als Beam bekannt gewesen und hatte im Januar 2016 bei einem Startup-Wettbewerb den ersten Platz und 50.000 US-Dollar gewonnen. Sieben Monate später wurde das Startup-Unternehmen von Microsoft gekauft.

Sogar Facebook bleibt im Schatten von Twitch und Youtube

Trotz vieler guter Ideen und neuen Herangehensweisen konnte sich dennoch keiner der Anbieter einen signifikanten Anteil vom Markt erobern. Selbst Internetgrößen wie Facebook finden keinen Weg, annähernd so konkurrenzfähig zu werden.

Lediglich YouTube hat es nach etlichen Jahren geschafft, neben dem bekannten Videoportal auch eine Livestreaming-Plattform zu etablieren. Ähnlich wie bei Mixer führte der Weg dorthin über millionenschwere Partnerschaften mit zahlreichen Esports-Ligen und Exklusivverträgen mit bereits etablierten YouTube-Stars wie Jack “Courage” Dunlop.

Der große Unterschied dabei war allerdings, dass YouTube eben schon fast zwei Milliarden aktive Nutzer pro Monat hat und seit der Gründung 2011 länger im Geschäft ist. Streaming-Neulinge wie Mixer mussten hingegen bei Null starten.

Und obwohl Twitchs Konkurrenten sich bisher nie lange halten konnten, war es Hitbox und Mixer dennoch möglich, neue Akzente zu setzen. Da man beispielsweise auf Hitbox jeden Kanal kostenpflichtig abonnieren konnte, senkte Twitch die Hürden für eine Partnerschaft deutlich und ermöglichte die Abonnement-Funktion für alle Streams ab mehr als fünf Zuschauern.

Twitch hat finanzstarke Unterstützung von Amazon

Dass Twitch sich als Nummer eins in der Streaming-Branche halten kann, liegt inzwischen natürlich auch am großen Mutterkonzern Amazon. Entstanden ist Twitch aus der Live-Streaming-Plattform justin.tv, die seit 2007 aktiv war. Im Juni 2011 wurde dann die Schwesterseite Twitch.tv gegründet, die Amazon im Jahr 2014 für eine Milliarde Euro kaufte.

Mit der Übernahme durch Amazon kamen mit jedem Jahr neue Optionen zur Monetarisierung auf Twitch hinzu.  So gibt es beispielsweise inzwischen das kostenlose „Twitch Prime“-Abonnement. Nutzer mit einer Amazon-Prime-Mitgliedschaft können ein kostenloses Abonnement abschließen, für das der Streamer dennoch seinen normalen Anteil von Amazon ausbezahlt bekommt. Für viele Livestreamer wird somit das Geschäft auch immer lukrativer.

Chancenlos trotz riesiger Investitionen

Als von Microsoft finanzierte Plattform sah es zu Beginn der Plattform Mixer so aus, als gäbe es endlich einen Konkurrenten, der es langfristig mit Twitch aufnehmen kann. Die Exklusivverträge mit bekannten Streamern wie Tyler “Ninja” Blevins  oder Michael “shroud” Grzesiek zeigten, dass man es wirklich ernst meinte.

Doch trotz hoher Investitionen blieb die Massenwanderung zur neuen Plattform aus. Zwar folgten zahlreiche Fans ihren Lieblingsstreamern, für Esport-Turniere oder eine breite Masse an Streamern wurde man aber nicht interessant genug.

Weitere Themen:

Was braucht es, um als Streaming-Dienst erfolgreich zu sein? Schreibt es uns auf Facebook, Twitter oder Discord!

Gebt uns auch gerne Feedback zu unserer Website!

Grafik: YouTube/Twitch
*Die hier aufgeführten Angebote sind mit sogenannten Affiliate-Links versehen. Mit einem Kauf über einen dieser Links unterstützt ihr uns, da esports.com ohne Auswirkung auf die Höhe des Preises vom Anbieter eine kleine Provision erhält.