Erfolgreich im deutschen Esport – Wie schafft man das eigentlich, RIZON.gg?

Julian Crestani ist begeisterter Gaming- und Esport-Fan. Er studiert Esports Management an der Hochschule für angewandtes Management in Ismaning und hat inzwischen sein Hobby zum Beruf gemacht. Mit einigen Kommilitonen hat er Ende 2020 die Esport-Organisation und Community-Brand RIZON.gg gegründet – und ist damit schon jetzt äußerst erfolgreich.

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Der Weg dorthin ist aber alles andere als einfach.

 

Vom Fan zum Unternehmer

Seine Selbstständigkeit hat sich Crestani hart erarbeitet. Nach einer Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement, arbeitet er bei einer größeren Marketingagentur und leitet dort ein kleines Team. Der Traum von einem eigenen Unternehmen lässt den leidenschaftlichen Gamer aber einfach nicht los.

“Es ist schon immer die Tendenz bei mir da gewesen, ich will was selber machen, ich will was aufbauen, ich will mein eigener Chef sein – und Esport war einfach eine geile Thematik”, erklärt der CEO von RIZON im Interview mit esports.com. Über das Studium an der HAM lernt er einige seiner heutigen Arbeitskollegen kennen, die die gleichen Ambitionen haben wie er:

“Dann haben wir gesagt: Okay, jetzt setzen wir uns auf den Hosenboden und trauen uns da einfach was zu machen in diesem neuen Markt. Und das hat super funktioniert.”

Doch so leicht wie es klingt, ist es dann doch nicht. Am Anfang habe man noch nicht wirklich einen Plan gehabt, was man genau machen wolle, erzählt Crestani. Von Ideen wie einer Consulting Agentur bis hin zur reinen Esport-Orga sei alles dabei gewesen. Auch hier hilft das Studium: “Wir […] wussten ja ungefähr, wie baut man eine Esport-Organisation auf und wo haben vielleicht auch bestehende Esport-Organisationen ihre Probleme.” Die Bedenken bleiben aber, denn der Gaming-Markt boomt, es gibt viel Konkurrenz. Man einigt sich schließlich auf eine Kombination aus Influencer-Marketing und klassischer Orga.

 

Mehr als nur eine Orga

Seit rund einem Jahr ist RIZON nun ein erfolgreiches Start-Up. In Titeln wie League of Legends oder VALORANT hat die Esport-Organisation eigene Teams im DACH-Raum an den Start gebracht. Am erfolgreichsten ist das CS:GO-Roster, das inzwischen die ESL Meisterschaft aufmischt. Dort spielt man gegen Szene-Größen wie BIG oder Sprout.

Dass man gegen diese Teams nicht gleich durchstartet, ist Crestani und seinen Kollegen bewusst: “Man muss sich schon durchsetzen können. Also man muss schon mal damit leben können, dass wenn man gegen ein Top-Team verliert, mal ein blöder Spruch kommt.” Köpfe einschlagen wie im Fußball gebe es aber nicht. Der Wettkampf mache einfach Spaß – auch weil RIZON von der Konkurrenz gut aufgenommen wurde: “Also prinzipiell ist man da so ein bisschen Hand in Hand. […] Das ist halt in dieser Esport-Szene eigentlich auch das Tolle, dass man sagen kann: Man neckt sich gegenseitig, aber es ist immer auf einer freundlichen und ehrlichen Basis.” Das sei auch das, was die Esport-Community forme und ausbaue, so Crestani.


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Der Community-Aspekt ist für RIZON sehr wichtig. Daher hat das Gründerteam auch andere Bereiche wie Influencer-Marketing ins Portfolio aufgenommen. Man sei aber keine reine Agentur, sondern eher eine große Familie, erzählt Crestani. Gemeinsames Zocken mit der Community gehört bei RIZON dazu. Deshalb sind die Streamer:innen, Influencer:innen und Betreiber der Plattform auf Discord oder anderen Kanälen der Marke immer greifbar.

Alle werden gleichermaßen gefördert. Anfänger bekommen beispielsweise Hilfe bei der Teamsuche oder es werden Bootcamps organisiert, Influencer:innen werden bei der Vermarktung und Analyse unterstützt. Im Gegenzug bekommt RIZON mehr Aufmerksamkeit. Trotzdem steht für das Team die Marke über allem: “Wir bilden einfach eine riesige Communitybasis und möchten damit unsere Marke promoten und nach vorne bringen. Der Hauptfokus liegt mehr auf der Marke als auf Individuen.” Denn die seien austauschbar – die Brand nicht, erklärt der Gründer.

 

Durchhaltevermögen und Marke als Erfolgsrezept

Die Marke in den Mittelpunkt zu stellen, scheint auch das Erfolgsgeheimnis von RIZON zu sein. Das Team hat immer an das Konzept geglaubt – auch wenn es mal brenzlig wurde. Das erfolgreichste Segment CS:GO stand lange wegen anhaltender Cheating-Vorwürfe auf der Kippe. Eine schwierige Situation, aufgeben kam für das Team aber nie infrage. Das Roster wird neu aufgestellt und ein Neuanfang gestartet.

Dieses Durchhaltevermögen sei etwas, was vielen Orgas fehle, sagt Crestani:

“Die meisten geben da dann einfach auf. […] Die, die einfach da durchbeißen und auch mal sagen: Okay, jetzt liefs halt mal nicht gut, jetzt haben wir halt mal auf die Mütze bekommen. Wir packen aber nochmal an und geben nicht auf. Die sind meistens dann auch die, die es dann auch zum Erfolg bringen.”

Und RIZON scheint so ein Unternehmen zu sein. Mit reichlich Know-How aus der Arbeitswelt und dem Studium sowie guten Connections in die Esport-Szene hat sich die Marke auf dem boomenden Markt durchgesetzt. Durch die Aufnahme monetär ertragreicher Segmente wie dem Influencer-Marketing hat man außerdem die Möglichkeit, den Esport in Ruhe wachsen zu lassen.

Der Ausbau und die Etablierung in der DACH-Region sind die Ziele für dieses Jahr. 2023 soll dann das internationale Geschäft dazukommen. Mit den großen Orgas wie BIG oder Sprout will die Marke auf lange Sicht konkurrieren und diese eventuell sogar überholen. Das große Vorbild sind aber die sogenannten “Orga-Builder” aus den USA. Die Orga stehe dort immer im Vordergrund, die Akteure dahinter würden die Marke promoten. “Wenn wir das in Deutschland erreichen […], dann kann man auch bei Leuten, die eventuell nicht Esport-affin sind, Interesse wecken”, erkärt Crestani das vorrangige Ziel von RIZON.

Am Allerwichtigsten sei aber, die Zähne zusammenzubeißen und dranzubleiben:

“Ich bin guter Dinge, dass es auch weiterhin so gut läuft.”


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Bildquelle: RIZON
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