“Ekelhafter Sponsor” – Streamer Eligella wegen Glücksspiel-Partner in der Kritik

SPITCH ist ein Fussballmanager-Spiel mit offizieller Bundesliga-Lizenz. Seit April 2021 ist Streamer Elias Nerlich eines der großen Werbegesichter, neben Liverpool-Trainer Jürgen Klopp. Immer wieder machte er in Werbe-Clips klar, dass man mit viel Können und Geschick auch hohe Summen in SPITCH gewinnen könne.

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In einem 23-minütigem YouTube-Video hat der Kanal Simplicissimus nun analysiert, dass der Manager-Anbieter glücksspielähnlich aufgebaut ist, obwohl sich SPITCH immer wieder auf das Skill-Level der Kunden beruft und klar macht, dass durch Können Erfolg winkt.

SPITCH fällt in die Reihe von “Daily Fantasy Sports”-Spiele, die vor allem durch Fantasy Football oder Baseball der Ligen in Amerika bekannt geworden sind.

Es gibt einen Saison-Modus, wo bis zu 5.000 Euro Preisgeld winken. Außerdem gibt es zwei kurzfristigere Modi: Klassisch und Pair Up. Neben einem Gratis-Model, gibt es auch die Chance Geld einzuzahlen – um auch bei größeren Gewinn-Pötten mitzuzocken. Dabei locken besondere Kategorien wie zum Beispiel “Doppelt oder nichts”.

Der Glücksspiel-Vorwurf

Zu den großen Fussballligen gibt es an Spieltagen die Chance Aufstellungen zusammenzustellen, dafür haben alle Teilnehmer die gleichen Voraussetzungen. Am Ende sammelt man mit starken Aufstellungen Punkte, die an den Spieltagen in einer Rangliste landen – wo Gewinne warten.

In dem Simplicissimus-Video arbeiten die Macher auf, wie SPITCH sich gegen den Glückspiel-Vorwurf wehrt und klar macht, dass das Können der Teilnehmer immer im Vordergrund stehe.

In einem beantworteten Fragenkatalog gehen die App-Verantwortlichen zudem darauf ein, dass das Unternehmen sich selbst nicht durch die Verluste der Spieler finanziere. Stattdessen läuft die Finanzierung über Teilnahmegebühr. Die liegt bei 15 Prozent der Einsätze – und steigt damit auch bei höheren Einsätzen, wie Simplicissimus einordnete.

 

“Illusion der Kontrolle”

Eine große Gefahr sei vor allem die “Illusion der Kontrolle”, dass Geschicklichkeit für den Erfolg eines Users bei SPITCH verantwortlich sei und kein Glück, wie bei klassischen Sportwetten. Diese Einschätzung teilt auch Suchtforscher Dr. Kai Müller, der für das Video zu Rate gezogen wurde.

Fazit des Videos ist, dass SPITCH in vielen Punkten wie klassische Glückspieldienste agiert, in Großbritannien unter die gleiche Gambling-Regelung fällt wie Pferdewetten und Daily Fantasy Sports-Games gerade für suchanfällige Personen eine Gefahr sind – auch wenn der Dienst in Deutschland nach aktuellen Einschätzungen nicht unter Glückspielregularien eingeordnet wird. Der Firmensitz ist außerdem, wie bei vielen Online-Casinos, auf Malta.

Elias Nerlich ist mit seiner recht jungen, männlichen und sehr Fussball-affinen Zuschauerschaft natürlich passend für einen Daily Fantasy Fussballmanager. Doch gerade junge Männer seien laut Psyschologe Müller auch anfälliger für suchtähnliches Verhalten.

Auf Nachfragen der Video-Macher habe Nerlich genauso wenig reagiert wie auch das andere große Werbegesicht Jürgen Klopp.


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Bildquelle: Elias Nerlich/FOKUS/SPITCH
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