Verkaufen EA-Mitarbeiter illegal Icon-Karten? Wir sprechen mit Tradern

Update 11.03.

Wir hatten die Möglichkeit, uns mit zwei FIFA-Tradern zu unterhalten, die in dem Vorfall selbst viel nachgeforscht haben. Arcade-Fut und Doumbia_FUT behaupten zu wissen, wie der Handel mit den Karten abläuft. So erzählen sie uns im schriftlichen Interview: “Es gibt immer drei Personen, die an dem Handel beteiligt sind:

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  • Der Käufer
  • Der Verkäufer (oder Mittelsmann)
  • Der, der die Spieler dem Account zuweisen kann.”

So sollen die Käufer der Ikonenkarten nie direkt Kontakt zu den EA-Mitarbeitern haben, die die Karten den Accounts zuweisen können. Aus einem ihnen unbekannten Grund würden solche Deals grundsätzlich Montags abgeschlossen.

Das Ziel der beiden Trader war es, die Verantwortlichen für den Betrug bei EA Sports aufzuspüren und bei den entsprechenden Stellen zu melden. Nach eigener Aussage sei dies allerdings nicht gelungen, da bei jedem Handel ein Mittelsmann eingesetzt würde.

Uns hat auch interessiert, wie lang diese unerlaubten Trades bereits passieren sollen. Darauf antwortete Doumbia_FUT: “Das passiert schon mindestens seit drei Jahren, haben mir ‘die Verkäufer’ gesagt.” Auch die Zahl der Beteiligten scheint größer als angenommen. So spricht der Trader von mindestens sechs Verkäufern, die den Service tatsächlich anbieten.

Wirklich bestätigen konnten sie die Aussagen allerdings nicht. Trotzdem scheint die Aufregung mittlerweile auch bei EA angekommen zu sein. So veröffentlichte der Publisher auf Twitter mittlerweile ein offizielles Statement zu den Vorwürfen.

“Eine gründliche Untersuchung ist auf dem Weg. Sollten wir ungebührliches Verhalten aufdecken, werden wir schnell handeln. Wir wollen eines klarstellen – Dieses Verhalten ist nicht akzeptabel und wir unterstützen in keinster Weise, was hier angeblich vorgefallen ist.”

Bis die Vorwürfe bestätigt oder widerlegt werden können, wird es also noch eine Weile dauern.

Originalmeldung

Am Mittwoch, den 10. März 2021 trendete, der Hashtag #EAGate auf der Kurznachrichten-Plattform Twitter. Hintergrund: Scheinbar habe ein EA-Mitarbeiter Ikonen und TOTY-Spieler verkauft.

Brisant ist der Screenshot eines inzwischen gelöschten Posts: Auf einen Tweet, worin ein User gerne eine Prime Moment Ikone kaufen würde, habe der offizielle EAHelp-Kanal geantwortet, dass er sich per Privatnachricht melden solle.

Wurde EA gehackt?

Möglich wäre der Hack des betroffenen EA-Accounts. Doch es kursieren inzwischen auch viele Bilder und Videos mit Vereinen, die viele Erstbesitzer Ikonen haben. Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass jemand alle in einem Pack gezogen hat geht gegen null.

Außerdem sammeln sich auf der Plattform angebliche Beweisfotos, worin zusehen ist, dass Top-Ikonen als “Neu-gezogene” Karten im Verein sind.

“Der größte Skandal in der Geschichte von EA Sports”

Prime Moment Ikonen für echtes Geld kaufen? Das wäre gegen die EA-Richtlinien und natürlich ein Skandal.

Wenn es in der FIFA-Community so sehr kocht, dann meldet sich Kurt Frenech auch mal wieder zu Wort. Der gesperrte Ex-FIFA-Profi teilte ein Video auf Twitter und beschreibt die Situation “als größten Skandal in der Geschichte von EA Sports”.

TimKalation mit einem Augenzwinkern


Aktuell gibt es zu den Vorwürfen keine Antwort seitens EA Sports. Wir bleiben aber dran und halten euch auf dem Laufenden.

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Bildquelle: EA Sports
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