EA für FIFA 21 verklagt – Folgen auch für deutsche Spieler?

In den Niederlanden gibt es Strafzahlung, in Belgien sind FIFA Points verboten. Was bedeuten diese Urteile für die Zukunft von FIFA und EA Sports?

Ein Team in FIFA Ultimate Team muss kein Geld kosten. Ein Team, das besser ist als alle anderen schon.

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Dabei kann man sich am Ende nur Packs kaufen und braucht dann noch Glück auf gute Karten. YouTuber feiern ihr “Packluck” wie Silvester und Weihnachten zusammen, obwohl da zum FIFA-Release gerne mal vier- oder fünfstellige Beträge investiert werden. Das bestätigte u.a. Erné von FeelFIFA im FIFA-Podcast Reingeschwitzt!

In Belgien ist das als Glücksspiel eingestuft worden, sodass 2019 der Erwerb von FIFA-Points, also der In-Game-Währung, die nur mit echtem Geld erwroben werden kann, verboten wurde.

Das große Problem: Das Spiel gaukle einem vor, dass man durch den Erwerb von Points beziehungsweise Packs einen Spielvorteil erhalte, dabei ist dieser komplett vom Glück abhängig.

 

Glückspiel bei Kindern

“Der verborgene Charakter des Glücksspiels ist bei Kindern besonders problematisch. Wenn dies nicht richtig geregelt ist, werden Glücksspiele in Videospielen großen Schaden für Menschen, Familie und Gesellschaft verursachen”, zitiert Netzwelt die belgische Glücksspielkommission.

In den Niederlanden kam es nun bei einer gleichen Argumentation zu geforderten Strafzahlungen gegenüber EA Sports.

In Deutschland wird noch klar zwischen “echtem” und “simuliertem” Glücksspiel unterschieden. Abhängig ist es davon, ob die Inhalte aus den Lootboxen oder Packs am Ende für Echtgeld verkäuflich sind oder unverkäufliche Inhalte für Geld über den Ladentisch gehen.

Daher ist FIFA ab 0 Jahren freigegeben – auch der FUT-Modus. Da wird sich wohl so schnell auch nichts dran ändern. Denn die Einstufung liegt dann beim Jugendschutz und nicht mehr der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK).

Zukunft des Glücksspiels?

Beim Thema Online-Glücksspiele wird die deutsche Gesetzgebung sogar gelockert. Bisher waren Casinos im Web nur in Schleswig-Holstein erlaubt, ab Mitte 2021 aber in allen anderen Bundesländern ebenfalls.

Daher ist die Gesetzgebung in Deutschland auch für die FIFA-Zukunft wohl eher verhalten. Ein FIFA-Point-Verbot wie in Belgien scheint daher wohl eher unwahrscheinlich. Zu klar scheint noch die Grenze zum “echten” Glücksspiel, was ab 18 Jahren erlaubt wäre.

Den FUT-Modus nur für Erwachsene zu erlauben, wäre allerdings eine Option.

Wie sehr auch große Summen in schwachen Rewards versanden, zeigte das Experiment vom YouTube Trymacs. Er investierte über 9.000 Euro in FIFA-Points und zeigte seine gezogenen Spieler im Stream. “Es geht doch nicht, dass Schüler darauf Zugriff haben“, kommentierte er die Mechaniken in FUT.

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Für die Revolution müsste es eine neue Umstrukturierung im Jugendschutz geben und dann eine entsprechende Anpassung in FIFA Ultimate Team. Alternativ ist das Belgien-Konstrukt ohne FIFA-Points aus Casual-Sicht eine gute Lösung.

Doch im Esportbereich hätten deutsche Athleten so einen extremen Nachteil, wenn andere Nationen weiter fleißig weiter investieren können.

Klar ist, dass die Erfolgschancen von Packs in FUT minimal sind und das Glück eine große Rolle spielt – und das sind klare Parallelen zum Zocken am Automaten in der Spielothek.

Wie seht ihr die Glücksspiel-Thematik in FIFA? Schreibt es uns auf FacebookTwitter oder Discord!
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Bildquelle: EA Sports
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