Der Publisher Electronic Arts (EA), der unter anderem für die Spiele FIFA, Battlefield und Apex Legends verantwortlich ist, streicht 350 seiner 9.000 Stellen. Betroffen von den Jobkürzungen sind vor allem die Bereiche Marketing, Publishing und Operations. Außerdem wird sich EA aus den Märkten in Japan und Russland zurückziehen.
Trotz des Wiederaufschwungs durch den großen Erfolg des Battle Royale-Titels Apex Legends und dem Release des Modus “Feuersturm” für den historischen Ego-Shooter Battlefield V will das Unternehmen seine Organisation neu strukturieren und diese an einen neuen Business-Plan anpassen. Dementsprechend wurden Arbeitsplätze gekürzt, die nicht direkt mit der Entwicklung von Software zu tun hatten. EA verpasste im letzten Quartal die zuvor prognostizierten Gewinne deutlich, wodurch die Aktien des Unternehmens an nur einem Tag stark gefallen sind.
Rückzug in Russland und Japan
Die Stellen werden vor allem bei der Öffentlichkeitsarbeit eingespart, da man sich intern mehr auf die Qualität der Spiele konzentrieren und um den Service für Spieler kümmern will. In Anbetracht des Potenzials, das in der eSport-Szene für FIFA und auch für Apex Legends besteht, steht EA in dieser Hinsicht besonders im Fokus.
Aus den Märkten in Russland und Japan zieht man sich vollends zurück, um neue Strategien zu entwickeln. Denn bislang wurde die Zielgruppe dieser Gebiete weniger gut erreicht. Grund für den fehlenden Markt in Japan ist vor allem der FIFA-Konkurrent Pro Evolution Soccer, der in dem asiatischen Land für eSport-Events viel erfolgreicher und verbreiteter ist.
“Gute Spiele werden immer der Kern unserer Arbeit bleiben und wir suchen immer nach neuen Wegen, unsere Spieler zu begeistern und zu inspirieren”, sagte Hauptgeschäftsführer Andrew Wilson in seinem Statement auf der Website von EA.
In der Videospielindustrie sind radikale Umstellungen keine Seltenheit. Erst im Februar 2019 sorgte EA-Konkurrent Blizzard Entertainment für Aufsehen, als knapp 800 Mitarbeiter entlassen wurden. In diesem Fall war es umso überraschender, weil Blizzard im Jahr 2018 einen neuen Rekordumsatz verzeichnete. Die Entlassungen betrafen damals vor allem Mitarbeiter aus den Bereichen Publishing und eSport.
Bildquelle: EA