DOSB mit Anti-Gaming-Comic im Micky-Maus-Magazin

Der DOSB und die Esportszene: Erneut gibt es Aufruhr im Wetteifern zwischen virtuellem und realem Sport. Dieses Mal startet der Sportbund eine Kampagne in der Micky Maus – mit prominenter Hilfe.

Das Maskottchen Trimmy vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) wird 50. Und zur Feier gibt es eine Kooperation im Micky-Maus-Magazin, wo das kleine Männchen zusammen mit Ski-Star Felix Neureuther als Fitnesstrainer fungiert.

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Dabei scheint der Comic in Richtung der Gamingszene zu feuern. Unter dem Slogan „Lasst die Spiele beginnen“ will der Alteingesessene Donald seinen Neffen zeigen, “dass die computer- und smartphonegeschädigte Jugend von heute keine Chance” hat, wenn es um den sportlichen Wettkampf geht. So heißt es in der offiziellen Pressemitteilung vom DOSB. 

Mit Hilfe von Neureuther und Trimmy sollen Tick, Trick und Track fitgemacht werden. Unter anderem wirft der Onkel seinen Neffen entgegen: “Geht lieber raus und treibt richtigen Sport! Die Daddelbox macht euch nur schlapp und träge.” Die gesamte Geschichte zieht sich über sechs Seiten. Als professionelle Esportler werden die Entenkids nicht dargestellt, sondern eher als Hobbyzocker.

Gespanntes Verhältnis

Das Verhältnis zwischen DOSB und Gaming beziehungsweise Esportszene ist seit längerem gespannt. In einem Gutachten vom Sportbund um die Anerkennung der Esporttitel wurde eine viel diskutierte Unterscheidung zwischen Sportsimulationen, die eine Chance hätten in den DOSB eingegliedert zu werden, und sonstigen Esportiteln wie Counter-Strike oder League of Legends getroffen. Eine Unterscheidung, die auf wenig Verständnis stieß.

Auch in einer Sportschau-Talkrunde rund um das Thema “das Milliardengeschäft des eSports” machte die DOSB-Vorsitzende Veronika Rücker noch einmal klar, dass für sie in manchen Esportstiteln Töten und Vernichten im Vordergrund stehen und nicht der Wettkampf.

Auch der geplante Comic in der Ausgabe 06/20, die am Freitag erscheint, wird das Verhältnis zwischen Szene und Sportbund sicherlich nicht entspannen.

Laut einer Studie der Sporthochschule in Köln vom Beginn diesen Jahres brechen die meisten Gamer mit vorhandenen Klischees und viele Esportler aus der Fallstudie seien nebenher sportlich aktiv.

Bildquelle: lolesports Flickr / Ausgabe 06/20 (Micky Maus) / DOSB – Montage

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