Von CS:GO bis LoL – Das sind die Esport-Newcomer des Jahres

Auch 2021 haben wieder vielversprechende Talente die internationale Esport–Bühne betreten. Wir stellen ein paar der herausragendsten Newcomer aus verschiedenen Disziplinen vor.

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Video: Das Mysterium um das CS:GO Huhn

b1t – Navi (CS:GO)

Valeriy “b1t” Vakhovskiy ist ein wahres Eigengewächs von Natus Vincere. 2019 mit nur 16 Jahren vom Navi Junior-Programm ausgewählt, durchlief er ein spezielles Bootcamp und wurde direkt für das Navi Academy Roster verpflichtet. Im September 2021 folgte der Aufstieg ins Hauptteam, nachdem der Vertrag von flamie nicht verlängert wurde.

Mit nahezu unerfüllbaren Erwartungen beladen hätte B1T an dieser Stelle eigentlich fast schon scheitern MÜSSEN. Doch der gerade einmal 18-Jährige hat es allen gezeigt. Sowohl beeindruckende mechanische Fähigkeiten als auch eine mentale Stabilität, die man sogar bei gestandenen Profis selten findet: B1T vereint beides. Zudem kann das junge Supertalent mit allen Arten von Waffen gleich gut umgehen.

Das Ergebnis zeigt sich nicht nur im Erfolg seines Teams, dass dieses Jahr so ziemlich alles erreicht hat, was man sich als CS:GO-Team wünschen kann. Auch seine blanken Zahlen lassen die Unterkiefer gen Fußboden klappen. Ein Spielerrating von 1.12, eine Headshotrate von 69% und ein K/D-Verhältnis von 1.11 in der ersten Profi-Saison auf höchstem Niveau machen B1T zweifelsfrei zum Rookie des Jahres. Ein Titel, der ihm bei den Esports-Awards 2021 dann auch offiziell verliehen wurde.

 

YEKINDAR – Virtus.Pro (CS:GO)

Mareks “YEKINDAR” Gaļinskis ist der Shootingstar des russischen CS:GO–Teams Virtus.pro. In den frühen Tagen von CS:GO war Virtus.pro eines der erfolgreichsten Teams, musste in den vergangenen Jahren aber immer mehr zurückstecken. Anfang 2020 begann die Organisation ihr Roster grundlegend neu aufzustellen. Im Mai 2020 wurde im Zuge dessen auch YEKINDAR ins Team geholt. Erste Erfolge stellten sich schnell ein. So holte Virtus.pro etwa den Sieg bei der Dreamhack Open im Dezember 2020 oder den zweiten Platz bei den IEM Masters in Kattowitz im Februar 2021.

Als Entry-Fragger nimmt YEKINDAR noch erstaunlich viele Gegner aus dem Spiel, wenn er einen guten Tag hat. Dadurch schafft er es, seine Mitspieler, allen voran Jame an der AWP, stark in Szene zu setzen. Wenig verwunderlich, dass er neben Jame zum Star des Teams avanciert ist. Virtus.pro verlässt sich mittlerweile sehr auf seine Leistung. Die Statistiken zeigen: Spielt YEKINDAR stark, dann hat auch das Team Erfolg. Ein zweischneidiges Schwert, denn Konstanz ist derzeit noch eine Schwäche des jungen Mannes aus Litauen. Trotzdem ist YEKINDAR’s Werdegang ein spannender Aspekt einer generellen osteuropäischen Großoffensive in CS:GO.

 

Nivera – Team Liquid (VALORANT)

Nabil “Nivera” Benrlitom ist DAS letzte Puzzleteil für das Valorant-Team von Team Liquid, von dem vorher niemand wusste, dass es fehlt. Der belgisch-marokkanische Esportler war bis vor wenigen Monaten noch als CS:GO-Spieler bekannt und spielte zuletzt erfolgreich für Team Heretics oder Team Vitality. Auf Bitten seines großen Bruders Adil “ScreaM” Benrlitom, einer absoluten Stargröße im internationalen Valorant, wechselte Nivera dann zur Valorant-Sektion von Team Liquid. Dort ersetzte er im September 2021 KRYPTIX, der eine persönliche Pause einlegte.

Nivera’s Einstand hätte nicht spektakulärer ausfallen können. So eröffnete er den europäischen “VCT Last Chance Qualifier” gegen OBG mit einem Ace in seiner ersten offiziell gespielten Valorant-Runde. Mit ihm schaffte Team Liquid den Einzug zu den VCT Champions und blieb bis zum Halbfinale der Weltmeisterschaft ungeschlagen. Die Synergy mit ScreaM lässt die Szene regelmäßig vom “Bruder-Buff” schwärmen. Mit Nivera sieht Team Liquid derzeit stärker aus als je zuvor und scheint für die kommende Saison 2022 bestens aufgestellt.

 

Elyoya – MAD Lions (League of Legends)

Das Jahr 2021 hat einen Machtwechsel in der höchsten europäischen League of Legends-Liga, der LEC, eingeläutet. Während in den vergangenen Jahren standardmäßig G2 Esports und Fnatic an der Spitze thronten, haben sich nun die MAD Lions aus Spanien ihren Platz an der Sonne erarbeitet. Einen nicht unerheblichen Anteil daran hat der spanische LEC-Rookie Javier “Elyoya” Prades Batalla. Erst 2020 ins professionelle LoL eingestiegen, gewinnt der damals 20-Jährige sogleich den Summer Split in der spanischen SuperLiga mit den Movistar Riders – MVP-Titel inklusive.

Noch im folgenden November wird er von den MAD Lions verpflichtet. Dort liefert der Jungler aus dem Stand eine solide Saison ab, doch erst in den Playoffs des Spring Splits drehen die Löwen richtig auf. Vor allem Elyoya entwickelt immer mehr Selbstsicherheit und wird zu einer tragenden Säule des Teams. Man gewinnt den Spring Split, schafft es bis ins Halbfinale des MSI, gewinnt wiederum den Summer Split. Bei den Worlds reicht es “nur” für’s Viertelfinale, doch die Lions unterliegen erwartungsgemäß dem Titelfavoriten DAMWON KIA. Elyoya hat seinen Ruf als Jungler–Talent des Jahres mehr als gefestigt und seine Zukunft wird mit Spannung zu verfolgen sein.

 

Gumayusi – T1 (League of Legends)

Wenn man als AD–Carry beim koreanischen League of Legends-Rekordmeister T1 einsteigt, dann hat man schon vom Fleck weg einen schweren Stand. Die Erwartungen sind hoch und die AD–Carry-Position gilt sowieso als der undankbare Teil der Botlane. Doch Min-hyeong “Gumayusi” Lee hat es allen gezeigt. In der zweiten Jahreshälfte hatte sich der Jungprofi ins Hauptteam von T1 hochgearbeitet und damit Stammplatzhalter Teddy verdrängt. Allein das ist schon eine Leistung, denn geschenkt gibt es bei T1 nichts.

 

Gumayusi besticht vor allem durch seine mechanische Stärke. Besonders auf Aphelios, einem der derzeit kompliziertesten Champions, ist er eine unberechenbare Gewalt. Zumindest für seine Gegner, denn für sein Team hat er sich zu einem der verlässlichsten Top–ADCs der Welt entwickelt. Dieses Vertrauen wurde nun untermauert. Gumayusi’s Vertrag gilt eigentlich standardmäßig noch bis einschließlich 2022, wurde aber kürzlich bereits für 2023 verlängert.

 

Yatoro – Team Spirit (DOTA 2)

In Dota 2 kann die Auszeichnung als “Bester Newcomer des Jahres” eigentlich an das komplette Team Spirit vergeben werden. Die Spieler der russischen Organisation gewannen im Oktober überraschend die Weltmeisterschaft The International, und damit einen Großteil des Preispools von über 40 Millionen US-Dollar.

Besonders hervorgestochen ist dabei der 18-Jährige Yatoro. Der Carryspieler aus der Ukraine spielte sage und schreibe 14 verschiedene Helden in 20 Partien auf der Main Stage. Eine beachtliche Vielseitigkeit, selbst für Profiverhältnisse. Zudem erreichte er satte drei Rampages während des TIs (The International) 2021. Zum Vergleich: Bislang schaffte es kein einziger Spieler, auch nur zwei Rampages in insgesamt allen zehn TIs zu erspielen – Yatoro lieferte eben drei Stück in nur einem davon.


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Bildquelle: Twitter/Esports Awards
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