Die am häufigsten auftretenden Gaming-Verletzungen

Gamer verbringen meist mehrere Stunden am Stück vor dem Bildschirm, ohne sich dabei im Klaren darüber zu sein, welchen Gefahren sie sich aussetzen. Schlaflose Nächte, Überbelastungen und Bewegungsmangel können jedoch massive Folgen für die Gesundheit haben und sollten nicht vernachlässigt werden.

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In diesem Artikel möchten wir euch deshalb die an am häufigsten auftretenden physischen und psychischen Belastungen, sowie einige spezielle Krankheitsbilder ein wenig näherbringen und somit das Bewusstsein dafür schärfen.

Einige Esportler mussten aufgrund starker Belastungen bereits eine längere Pause einlegen oder sogar ihre Karriere beenden. Eine Zusammenstellung der bekanntesten Fälle findet ihr hier.

1. Karpaltunnelsyndrom

Die am häufigsten auftretende Handgelenksverletzung ist das Karpaltunnelsyndrom. Hierbei wird der Karpaltunnel durch eine starke Überreizung des Handgelenks verengt und so der mittlere Armnerv eingeklemmt. Dies führt dazu, dass das Handgelenk nicht mehr vollständig funktionsfähig ist.

Erste Symptome, die auf eine derartige Verletzung hinweisen sind unter anderem Kribbel- und Taubheitsgefühle sowie Schmerzen im Handgelenk und Arm. Die Hand fühlt sich dabei so an, als würde sie einschlafen.

Bildquelle: Focus Gesundheit

Durch weitere Belastung treten Schmerzen verstärkt auf und normale Bewegungen können kaum mehr richtig ausgeführt werden. Bei auftretenden Symptomen sollte das Handgelenk deshalb frühzeitig behandelt und entlastet werden. Dies kann zum Beispiel durch Ruhigstellen oder das Tragen einer Armschiene realisiert werden.

Ist das Problem bereits in einem fortgeschrittenen Stadium, so bleibt hier meist nur noch der Ausweg über eine Operation. Bei einem solchen Eingriff wird der Karpaltunnel erweitert und dem Mittelnerv im Arm so wieder ausreichend Platz geboten. Wer sich für diese Möglichkeit der Behandlung entscheidet, muss danach zunächst eine Pause einlegen und sich wieder langsam an alltägliche Belastungen gewöhnen.

2. Tennisarm (Tennisellenbogen)

Der sogenannte Tennisarm ist ebenfalls eine Handgelenksverletzung, welche durch eine starke Überbelastung entsteht. Im Anfangsstadium treten zunächst Schmerzen an den Muskelsehnen an der Außenseite des Ellenbogens auf, welche sich im weiteren Verlauf sogar auf den ganzen Arm ausbreiten können.

Bei den meisten Betroffenen heilen die Beschwerden zwar nach einigen Monaten wieder, provozieren sollte man eine chronische Entwicklung der Verletzung dennoch nicht.

Bildquelle: Gesundheitsinformation.de

Werden dem Handgelenk und Arm nicht genügend Entlastungsphasen ermöglicht, so kann dies längerfristige Schäden hervorrufen und einfache alltägliche Bewegungen wie Heben, Greifen oder Beugen unmöglich machen. Regeneration und Schonung des Handgelenks sollten deshalb in ausreichender Form geschehen und die ausschlaggebende Tätigkeit nicht zu früh wieder aufgenommen werden. Ein operativer Eingriff ist bei einer solchen Verletzung meist nicht notwendig.

3. Rücken-, Schulter- und Nackenschmerzen

Sehr bekannte Beschwerden, welche nicht nur Gamern schwer zu schaffen machen, sind Rückenschmerzen. Betroffen von solchen Schmerzen sind vor allem Menschen, die sehr oft und lang sitzen, dabei keine gesunde Körperhaltung bewahren und sich allgemein wenig bewegen. Dies kann sehr schnell dazu führen, dass Verspannungen im Rücken-, Schulter und Nackenbereich entstehen.

Treten solche Beschwerden bei euch auf, so könnt ihr selbst aktiv werden und etwas dagegen tun. Sucht euch einen Ausgleich zum langen Sitzen, treibt Sport und vermeidet Stress. Zusätzlich kann es sinnvoll sein, auf Entspannungsangebote wie Wellness oder Massagen zurückzugreifen.

Falls ihr trotz alldem keine Besserung erkennt, solltet ihr dringend einen Arzt aufsuchen und mit diesem über mögliche Therapiemaßnahmen sprechen. Ignorieren solltet ihr die Schmerzen auf keinen Fall. Dies kann verheerende Folgen haben und sogar zu einem Bandscheibenvorfall führen.

4. Schlafstörungen

Viel zocken bedeutet meist bis spät in die Nacht wach bleiben und um die Mittagszeit wieder aufstehen. Dann geht es wieder an den Computer und der Teufelskreis nimmt seinen Lauf. In Kombination mit Stress und Aufregung kann zu wenig Schlaf schwerwiegende Folgen haben und sogar zu einer Insomnie (Schlaflosigkeit) führen.

Dabei plagen die Betroffenen Ein- und Durchschlafstörungen, welche für unangenehme Nächte sorgen. Jeder sollte deshalb darauf achten, ausreichend zu schlafen, denn dies kann sehr positive Auswirkungen auf eure geistige und körperliche Fitness, das Immunsystem oder die Stoffwechselfunktion haben.

Zusätzlich ist es sinnvoll, den Körper an einen bestimmten Rhythmus zu gewöhnen und diesen auch einzuhalten. So vermeidet ihr unvorhersehbare Leistungseinbrüche und wisst genau wie belastbar ihr zu welcher Tageszeit seid. Treten akute Schlaflosigkeitsprobleme bei euch über einen Zeitraum von mindestens einem Monat auf, ist es sinnvoll einen Arzt zu konsultieren.

5. Trockene und juckende Augen

Auch unsere Augen sind durch das ständige Blicken auf einen Bildschirm einer starken Belastung ausgesetzt. Das blaue Licht kann zum Abtrocken des Tränenfilms führen und somit unsere Netzhaut schädigen.

Weitere auftretende Probleme sind Jucken und Verspannungen im Augenbereich bis hin zu Kopfschmerzen. Zur Risikominderung sollte der Bildschirm ausreichend weit entfernt vom Auge platziert sein. Beim Computerbildschirm werden hier circa 60-80 cm empfohlen. Auch die Ausrichtung des Monitors sollte beachtet werden.

Weitere Möglichkeiten, um die Beschwerden zu minimieren sind das Tragen einer Blaulichtfilterbrille oder die Nutzung von Augentropfen und -salben. Auch das regelmäßige Wahrnehmen von Kontrollterminen beim Augenarzt ist sehr wichtig. Dieser macht euch auf mögliche Negativ-Entwicklungen aufmerksam und steht euch mit Rat und Tat zur Seite.

Wie kann man derartige Beschwerden verhindern?

Um das Auftreten solcher Beschwerden zu verhindern und präventiv zu handeln, gibt es einige gute Möglichkeiten. Zunächst solltet ihr versuchen, starke und sehr lange Belastungsphasen zu verhindern und regelmäßig Pausen und Regenerationsphasen in eure Gaming-Sessions einbauen. Diese könnt ihr zum Beispiel nutzen, um Gymnastik- und Dehnungsübungen durchzuführen. Auch ein kleiner Spaziergang an der frischen Luft ist gut und wirkt entlastend.

Um die betroffenen Muskelgruppen zu stärken, können zusätzlich Kraftübungen helfen. Welche Übungen ihr dafür nutzt, bleibt euch selbst überlassen. Achtet aber darauf, dass ihr die Übungen in ein bis drei Sätzen á 6-12 Wiederholungen durchführt.

Zwischen den Sätzen solltet ihr eine Pause von 30-90 Sekunden einlegen. Steigert das Gewicht langsam und versucht Übungen mit Maximalgewicht zu meiden. So werdet ihr langfristig fitter und senkt das Verletzungsrisiko immens.

Natürlich spielt auch eine ausgewogene Ernährung eine wichtige Rolle. Perfekt ist hier der regelmäßige Verzehr von Obst und Gemüse. Vermeiden solltet ihr zum Beispiel zu viel Fast-Food, rotes Fleisch und zuckerhaltige Getränke. Auch ein erhöhter Koffeinkonsum sollte vermieden werden, denn dieser kann Probleme wie Kurzatmigkeit, Muskelzittern und Angstzuständen hervorrufen.

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Bildquelle: Schulthess Klinik

 

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