“Das technisch schlechteste Spiel” – Pokémon Karmesin und Purpur enttäuschen Fans trotz positiven Gameplay-Inhalten

Die neunte Pokémon-Generation, Karmesin und Purpur, polarisiert seit dem Release am 18. November und spaltet die Community. Selbst große Fans des Franchise beschweren sich über zahlreiche technische Schwierigkeiten, enorme FPS-Drops und lächerliche Bugs auf der Nintendo Switch.

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Die Charakter-Modelle in Pokémon Karmesin und Purpur fallen durch verwinkelte Gliedmaßen und weitere Fehlplatzierungen auf. Am ersten Tag der Veröffentlichung häuften sich die skurrilen Ausmaße der Videospielprogrammierung von Entwickler Game Freak. Ein Tweet von “Strat” zeigt, wie eine weibliche Trainerin im Spiel ihren Arm komplett verdreht.  Dieser Makel wäre allerdings nur eine Kleinigkeit, wenn es lediglich bei dieser optischen Fehlstellung bliebe.

Vor allem die Framerate macht den meisten Spieler:innen arg zu schaffen. Täglich wird sich darüber beschwert, wie langsam und wacklig die Sequenzen anzuschauen sind. Ruckelige Figuren und flackernde Schatten gehören von Beginn an zu den auffälligsten Faktoren. “Ich muss alle 30 Minuten das Spiel neu starten, damit das Speicherleck nicht die Leistung auf unter 20 FPS fallen lässt”, schrieb Reddit-User “Buurto” am Sonntag. Konkret soll es heißen, dass der Speicher nicht korrekt die Inhalte widergibt, wie es geplant ist. Diese Meinung wird von vielen anderen auf sämtlichen Social-Media-Kanälen geteilt.

Bugs und Glitches sorgen zudem für ungewollte Momente. So hat der japanische Twitter-Kanal “Cat News” gezeigt, warum der Multiplayer alles andere als rund läuft. Im Clip ist zu sehen, wie ein Trainer auf der Stelle eines wilden Pokémon steht, in dem Fall Schligda, und sich auf skurrile Art und Weise mit diesem vermischt. Solche Beispiele sind kein Einzelfall und gießen den Kritikern reichlich Öl ins Beschwerde-Feuer.

Darüber hinaus machen sich die FPS-Drops noch mehr bemerkbar, weil die grafische Umgebung in vielerlei Hinsicht detailarm, verpixelt und vereinzelt sogar polygonhaft aussieht. Die Optik einiger Räume, Gewässer und Höhlen wird unter anderem mit den Grafik-Dimensionen der Nintendo-64-Konsole verglichen, die im Jahr 1996 erschien. Dieses Feedback ist ähnlich zu dem von Pokémon-Legenden: Arceus, welches ebenfalls mit unscharfen Landschaften und Framedrops auffiel.

Laut Buurto ist es “das technisch schlechteste Spiel, dass ich in den letzten 20 Jahren gespielt habe.” Blockbuster wie The Legend of Zelda: Breath of the Wild werden oft als Resonanz für gute Grafik herangezogen, sodass die Kritik an Game Freak wächst. Für Buurto gebe es keine Ausreden für das größte Medien-Franchise der Welt, einen Vollpreistitel abzuliefern, während andere Spiele mit Problemen dieser Art noch in ihrer Beta-Version stecken: “Game Freak muss sich verändern oder muss diese IP jemandem überlassen, der codieren kann.”

Spielerisch hui, grafisch pfui

Game Freak und die Pokémon Company haben in ihren Nintendo-Titeln immer den spielerischen Aspekt in den Vordergrund gestellt: Das ist auch in Karmesin und Purpur der Fall. Deswegen fällt die Resonanz zur Open World und dem allgemeinen Gameplay-Erlebnis trotz der großen optischen Wehklagen sehr positiv aus.

Insbesondere die erkundbare Welt, die bereits in Pokémon-Legenden: Arceus als lang ersehntes Element gefeiert wurde, bringt mehr Frische und Spaß in das Franchise. Die Erkundungen mitsamt der Vielfalt an verschiedenen Pokémon lassen jeder Spieler:in den individuellen Freiraum. Twitter-Usern wie “Niisuka” macht das Spiel entsprechend großen Spaß: “So viele Bugs und Glitches sowie die schlechteste Framerate, die ich je gesehen habe, aber trotzdem liebe ich es bisher sehr.” Trotzdem bleibt die Kritik, dass Game Freak mehr für die Qualität der Spiele tun müsse.

Viele Stimmen rufen dazu auf, dieses und zukünftige Pokémon-Spiele zu boykottieren. ‘Solange das Gameplay weiterhin so hohen Anklang findet und die Verkaufszahlen ebenfalls stimmen, wird sich nichts ändern’, heißt es sinngemäß von zahlreichen Stimmen auf Facebook, Twitter und Reddit. Mehrere Patches seien das Mindeste, um die groben Probleme beheben zu können.

Den Verkaufszahlen von Pokémon Karmesin und Purpur tut dies bislang keinen Abbruch: Laut gamesindutry hat sich das Spiel allein in Großbritannien zum Launch um vier Prozent besser verkauft als der bisherige Primus FIFA 23 – und hierbei werden nicht einmal die Online-Käufe eingerechnet. Pokémon bleibt weiterhin populär, obwohl die Kritik wächst.

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Bildquelle: Nintendo – Montage

 

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