CS:GO – Streamsniping: Warum wird niemand bestraft?

Am 2. Dezember veröffentlichte die Esports Integrity Commission (ESIC) ein Statement mit Blick auf das Stream Sniping in der professionellen CS:GO-Szene während der Online-Ära.

Während die ESIC das Schauen des eigenen Matches während gespielt wird zwar verurteilt, werden sie gegen die Übeltäter keine Sanktionen verhängen. Außerdem will die Organisation die Untersuchungen nun abschließen.

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Weit verbreitetes Problem

Laut ESIC gibt es viele Fälle, in denen potentielles Stream Sniping gemeldet wurde. Laut eigener Aussage scheint das Problem auch in der Profi-Szene aktuell stark verbreitet zu sein. ESIC hätte also die Möglichkeit gehabt, eine große Welle an Banns oder ähnlichen Bestrafungen an Teams auszuhändigen.

Damit hätte die Organisation ähnlich gehandelt wie bei dem Coaching-Bug Anfang des Jahres. Diese Banns hätten allerdings extreme Auswirkungen auf den CS:GO-Esport gehabt, vor allem unter den Top-Teams, heißt es im Statement.

Keine Strafverfolgung

Unter diesem Gesichtspunkt und mit einem Mangel an Ressourcen zur weiteren Untersuchung entschied sich die ESIC dazu, keine Sanktionen zu erlassen. Dafür hat die Kommission eine Nulltoleranzpolitik ab dem 2. Dezember für alle zukünftigen Fälle angekündigt. Außerdem gibt es nun ein Regelwerk für Turnierorganisatoren, um dem Stream Sniping Einhalt zu gebieten.

Große Teile der Community haben ihr Unverständnis auf Twitter zum Ausdruck gebracht. Unter ihnen auch Michau, der die Coaches aufgedeckt hat, die den Coaching-Bug über die letzten Jahre ausgenutzt haben. Während die Kritik berechtigt ist, gibt es auch gute Gründe, warum ESIC sich für den straffreien Weg entschieden hat.

Ein zahnloser Tiger?

Das größte Problem ist der Mangel an Ressourcen bei der ESIC. Für die eher kleine Organisation ist es unmöglich, tausende Stunden an Turnier-VODs innerhalb eines angemessenen Zeitrahmens zurückzuverfolgen.

Außerdem ist die Kommission keine weltweite Vereinigung mit der Macht, über Teams, Spieler und Turniere zu entscheiden. Im Kern ist die ESIC eine Institution, die durch den Versuch der Industrie entstand, sich selbst zu überwachen. Organisatoren und Spieler müssen sich an deren Bestimmungen also nicht unbedingt halten.

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Aktuell gibt es genau eine Organisation, die die notwendigen Ressourcen aufbringen könnte und gleichzeitig die nötige Kraft hat, ihre Entscheidungen umzusetzen: Valve selbst. Allerdings ist der Entwickler für seine Inaktivität im CS:GO-Esport bekannt, daher wird sich an der Stelle wohl nicht viel ändern.

Fürs Erste ist ESIC also die einzige Möglichkeit, das Problem in den Griff zu bekommen. Ihr Versuch scheint somit die einzig mögliche Lösung zu sein.

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Bildquelle: ESIC
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