Corona und der Schaden an der Esport-Branche

Verschobene oder abgesagte Turniere, Online-Ligen statt LAN-Turniere – die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Esport lassen sich überall finden. Aber was heißt das eigentlich für die Industrie? Neue Zahlen geben einen Einblick wie stark sie tatsächlich betroffen ist.

Beispielhaft für den Schaden, den die Pandemie anrichtet, ist die MTG-Gruppe. Die Muttergesellschaft sowohl von DreamHack als auch der ESL hat nun einen Zwischenstand zu den Auswirkungen des Coronavirus veröffentlicht.

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Einbrechender Umsatz

Die MTG Gruppe geht von einer Umsatzeinbuße von 35-40 Prozent für die erste Hälfte des Jahres 2020 aus. Schon für das erste Quartal rechnet die Gesellschaft mit einem Minus von 25% im Vergleich zum Vorjahr. Um der Misere entgegenzuwirken, werde man bei ESL als auch bei Dreamhack ab dem zweiten Quartal die Fixkosten senken.

Im Bericht betonte die Gruppe jedoch auch, dass sie solide genug aufgestellt ist, um die Einbußen zu kompensieren. Dennoch zeigt sich deutlich, dass Turnierorganisationen von der Pandemie besonders hart getroffen wurden – vor allem die ESL. So musste sie nicht nur den Dota 2-Major in Los Angeles auf ein Online-Format umstellen, auch der CS:GO-Major in Rio de Janeiro ist nun auf November verschoben worden.

MTG baut darauf, dass sich die Situation in der zweiten Hälfte des Jahres wieder beruhigt, sodass Turniere und Events wieder ausgerichtet werden können.

Auch Profi-Teams unter Druck

Aber nicht nur die Organisatoren tun sich mit der momentanen Situation schwer, auch bei den Profi-Teams wird der finanzielle Spielraum enger. So hat erst gestern (25.03.2020) der Chaos Esport Club sein komplettes Dota 2-Team freigestellt.

Im Statement dazu schrieb die Organisation ausdrücklich, dass die Pandemie sie zu Umstrukturierungen zwingt. Aufgrund der temporären Aussetzung des Dota Pro Circuits (DPC) sei man nun zu dem Schritt gezwungen worden.

Greg Laird, CEO von Chaos sagte weiterhin: “Dies war keine einfache Entscheidung für uns. Aber in unsicheren Zeiten mit einem ausgesetzten DPC ist es für uns unmöglich die Kosten eines Dota 2-Teams zu rechtfertigen. Die Welt befindet sich in einer Ausnahmesituation und wir sind gezwungen unsere Aktivitäten auf ausgewählte Schlüsselprojekte zu konzentrieren, um den langfristigen Erfolg der Organisation zu gewährleisten.”

Zwar versprach die Organisation, dass man das Team bei der Suche nach einer neuen Heimat unterstütze, aber dies wird für die nordamerikanischen Profis rund um Yawar YawaR” Hassan nur ein schwacher Trost sein.

Wie stark habt ihr den Schaden von Corona am Esport eingeschätzt? Überrascht euch das Ausmaß? Sagt es uns über Facebook, Instagram oder Twitter!

Bildquelle: MTG
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