China verbietet internationales Online-Gaming

Erneut sorgt die chinesische Zensur für Schlagzeilen. Nun soll das komplette Online-Gaming in China vom Rest der Welt abgeschnitten werden. Weder international spielen noch kommunizieren soll noch erlaubt werden.

China ist als Markt für Videospiele einer der größten der Welt. Dennoch sorgt die strenge Zensur immer wieder für spezielle Regeln für Spieletitel in China. Nun geht die Regierung in Peking einen Schritt weiter und will die chinesischen Spieler vollends abschneiden von der globalen Welt.

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Animal Crossing als Auslöser?

Wie konnte es zu einem so harten Eingriff kommen? Manche spekulieren darauf, dass  die “harmlose” Inselleben-Simulation “Animal Crossing: New Horizons” das Fass zum Überlaufen brachte. Vor einer Woche verbannte die chinesische Regierung das Spiel vom chinesischen Markt, nachdem Screenshots die Runde machten, in denen Kritiker den kreativen Spielraum in Animal Crossing für Slogans wie etwa “Liberate Hong Kong, Revolution of our Time“, dem Motto der Proteste in Hong Kong, nutzten.

Die Reaktion der Behörden geht nach dem Verbot von Animal Crossing in China nun noch weiter.

Gesetzentwürfe in verschiedenen Städten

Verschiedene Medien berichteten nun, dass einige Städte wie Beijing, Shanghai oder Guangdong nun neue Gesetzentwürfe eingeführt haben, die demnächst auf das ganze Land ausgedehnt werden sollen. Diese beinhalten sehr viel weitergehende Einschnitte als zuvor:

  • Verpflichtung zur Verwendung von Klarnamen bei Online-Funktionen in Spielen
  • Verbot “globaler” Server in Online-Spielen. Online-Funktionen müssen innerhalb von China bleiben.
  • Jedes Spiel, egal ob Singleplayer oder Multiplayer mit Charaktererstellung, Gilden oder offenen Chat-Kanälen unterliegt nun der Aufsicht der Regierung, um sicherzustellen, dass “keine separatistischen Tendenzen verbreitet werden”.
  • Verbot von Spielen mit Bezug zu Seuchen oder Zombies. Auch Map-Editing wird untersagt.
  • Minderjährigen ist es untersagt zwischen 22 Uhr und 8 Uhr am darauffolgenden Tag zu spielen. Die Spielzeit Minderjähriger wird generell auf anderthalb Stunden pro Tag bzw. 3 Stunden an gesetzlichen Feiertagen beschränkt.
  • 8 bis 16-Jährige dürfen pro Monat für Einkäufe in Spielen nur 200 Renminbi (RMB) ausgeben. 16 bis 18-Jährige 400 RMB monatlich. Dies entspricht ca. 25€ bzw. 50€

Vor allem die ersten drei Bestimmungen lassen klar erkennen, dass die chinesische Regierung verstärkt den Freiraum von Online-Spielen und die Kommunikation der Spieler darin einschränken möchte.

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Schon im Mai sollen diese Bestimmungen lokal in Kraft treten, damit die Behörden die neu aufzustellende Infrastruktur testen können. Noch ist unklar wie stark sich die Beschränkungen tatsächlich auswirken werden und wie streng die Regierung die Einhaltung kontrollieren will. Aber die neuen Regelungen könnten sich sehr stark auswirken auf die komplette Branche in China.

Was haltet ihr von den neuen Beschränkungen in China? Sagt es uns über Discord, Twitter, Facebook oder Instagram!

Bildquelle: Nintendo

 

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