Mehr als Cheating: eSport-Skandale von Blitzchung über Life bis forsaken

Seit Jahren schlittern eSportler in Aufsehen erregende Skandale. Selbst politische Themen können zu harten Strafen führen. Ein berühmter StarCraft-2-Spieler muss für Matchfixing sogar in Gefängnis.

Die Welt des Sports ist nicht frei von Skandalen. Das betrifft den klassischen Sport wie den eSport. Cheater, Betrüger und unfaire Spielweise gehören zu den Aufregern der vergangenen Jahre. Doch selbst politische Äußerungen können Spielern zum Verhängnis werden und Strafen nach sich ziehen. Die esports.com-Redaktion hat die großen Skandale der vergangenen Jahre zusammengefasst.

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Harte Strafen für politische Äußerung

Ng Wai ‘Blitzchung‘ Chung wurde vom Spiele-Entwickler Blizzard für ein Jahr gesperrt, sein Preisgeld und Rang als Großmeister aberkannt. Blitzchung hatte bei den Asia Pacific Hearthstone Grandmasters am 6. Oktober ein politisches Statement zu den Konflikten in Hongkong ausgesprochen. Im Siegerinterview sagte er: “Befreit Hongkong.” Im Anschluss folgte die Sanktionierung von Blizzard, die zudem eine Sperre für zwei Kommentatoren betraf.

Die Strafen von Blizzard zogen eine breite internationale Debatte nach sich. Die amerikanische Firma reagierte nach wenigen Tagen und reduzierte die Strafe auf eine sechsmonatige Sperre. Doch bis heute hält die Kritik an der Bestrafung an und Blizzard muss sich weiterhin der Kritik innerhalb und außerhalb der Spieler-Community stellen.

Griffin-Manager droht Spielern mit Gewalt

Manager Cho Gyu-nam hat den Spielern des südkoreanischen Teams Griffin Gewalt angedroht. Der Skandal wurde Ende September kurz vor Worlds von League of Legends publik. Die Kontroverse entstand, als das Team sich plötzlich und unerwartet von seinem Cheftrainer Kim ‘cvMax’ Dae-ho getrennt hatte. Daraufhin wurde eine Welle an Spekulationen los getreten. Die ehemaligen Griffin-Spieler Park “Viper” Do-hyeon und Choi “Sword” Sung-won sowie der ehemalige Trainer beschwerten sich öffentlich über den Manager Cho Gyu-nam.

Der Griffin-Funktionär soll Spielern mit Gewalt und der Kürzung von Gehältern gedroht haben. Griffins Haputsponsor Still8 nahm die Anschuldigungen ernst und entließ den Manager aus seinem Amt. Doch während der laufenden Weltmeisterschaft rückte Trainer cvMax ebenfalls ins Zwielicht. Im Laufe der Weltmeisterschaft äußerten aktive Spieler mehrmals negativ über den entlassenen Trainer cvMax und warfen ihm vor, dass er die Situation ausnutzten würde, um sich selbst in ein gutes Licht zu rücken.

Der deutsche FIFA-Pro-Spieler Artac ‘Arti_griezmann’ Sinoplu  brachte im Januar dieses Jahres die Szene auf die Palme. Gegen seinen dänischen Gegner “Don Oli” zeigte Arti wie man ein Spiel in unfairer Manier über die Zeit bringt. Ab der 60. Minute ließ der FIFA-Profi den Ball nur noch zwischen seinem Torwart und einem Verteidiger hin- und hergehen. Der Gegner hatte keine Chance mehr an den Ball zu kommen.

Nach der Veröffentlichung dieser Aktion per Twitter traf Arti der Zorn der Community. Zumal zahlreiche weitere Spieler diese Taktik bereits kannten und ebenfalls dieses unsportliche Verhalten ertragen mussten. Sein damaliges Management KING eSports hatte den Spieler nach eigenen Aussagen dafür intern sanktioniert. Aktuell ist Arti vereinslos.

CS-Profi erwischt mit Cheating-Software

Der indische Counter-Strike-Spieler Nikhil ‘forsaken’ Kumawat wurde im Oktober 2018 bei den eXTREMESLAND ZOWIE Asia in Shanghai vor laufenden Kameras beim Cheaten erwischt. Der Inder hatte auf seinem Rechner eine Schummelsoftware installiert. Das Programm war ein Aimbot. Ein Referee überführte den Spieler während des Matches. Der CS-Profi versuchte sogar noch hektisch, die Spuren zu verwischen und die Datei zu löschen.

Es nutzte nichts. Der Profi und sein Team wurden daraufhin disqualifiziert. forsaken spielte im Team OpTic India, das im Juni 2018 gegründet wurde. Nach dem Skandal in Shanghai wurde das Team aufgelöst. Der CS-Profi wurde auf unbestimmte Zeit gebannt.

Gefängnisstrafe nach Wettskandal in StarCraft II

Der Südkoreaner Lee ‘Life’ Seung Hyun musste nach einem Wettskandal in StarCraft II eine Gefängnisstrafe von 18 Monaten antreten. Life hatte 2015 während des Kesp Cups im Team von KT Rolster zwei Spiele absichtlich verloren. Für das sogenannte Matchfixing erhielt der Südkoreaner 62.000 US-Dollar von Hintermännern, die auf die Spiele gewettet hatten. Bereits vorher gab es ähnliche Vorfälle dieser Art in StarCraft II und dem Vorgänger StarCraft:Brood War.

Aufgedeckt wurde der Skandal erst im Juni 2016. Im folgenden kam es zu einer Anklage und einer Verurteilung eines südkoreanischen Gerichts. Lee ‘Life’ Seung Hyun musste für 18 Monate hinter Gitter. Der südkoreanischen eSport-Verband sperrte Life auf Lebenszeit für alle professionellen Veranstaltungen.

Foto: Blizzard

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