CDU will Gaming vollständig als moderne Sportart anerkennen

Zur entscheidenden Phase im Wahlkampf drückt die Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU) auf den digitalen Turbo-Schalter. Fast schon gezwungen wirkt derweil der Hashtag #CDigitallyUnited. Die Partei will in der voranschreitenden Digitalisierung vereint auftreten und hat am Montag die Ziele in der CDU-Parteizentrale Berlin präsentiert.

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Die CDU will “Gaming vollständig als moderne Sportart anerkennen”. So steht es in der Präsentation im 25-Punkte-Plan Digitale Modernisierung von Staat und Wirtschaft. Im Beisein der Bundeskanzlerin Angela Merkel, Kanzlerkandidat Armin Laschet und CSU-Digital-Staatsministerin Dorothee Bär sollen neue Schritte für die Förderung der Games-Branche eingeleitet werden.

Neben der Sportart-Förderung soll Deutschland auch “zum Games-Standort Nr. 1” werden. Weiter heißt es: “Die Games-Branche ist Treiber für kulturelle und technische Innovationen etwa in den Bereichen Grafikverarbeitung, 3D-Modellierung, Filmwirtschaft, Architektur und Bauen, Mobilität, Bildung und Gesundheit. Wir wollen die Branche dabei unterstützen, Deutschland als Leitmarkt für Computerspiele zu etablieren.”

Wie die genauen Pläne umgesetzt werden wollen, ist noch unbekannt. Pläne wie diese sind jedoch keine Neuerung bei der CDU/CSU. Im endenden Koalitionsvertrag stehen ebenfalls ähnliche Formulierungen, die nur teilweise oder gar nicht erfüllt wurden.

Im letzten Punkt ist von einem geplanten “Bundesministerium für digitale Innovationen und Transformation” die Rede. Es soll die “zentrale politische Steuerungsstelle für Innovationen und Digitalisierung werden.”

Deutschlands holprige Vergangenheit mit der Digitalisierung

In vielerlei Hinsicht wurden in jüngster Vergangenheit vorgenommene Schritte in der Digitalisierung in Deutschland verschoben oder fallengelassen. In der endenden 19. Legislaturperiode hat die Bundesregierung ihre digitalen Vorhaben nicht einhalten können – zumindest mit Blick auf die Esport-Förderung. Der Wille, “E-Sport künftig vollständig als eigene Sportart mit Vereins- und Verbandsrecht” anzuerkennen, ist gescheitert. Bundestagsabgeordnete Monika Lazar warf der Bundesregierung sogar öffentlich “Arbeitsverweigerung” vor.

Allein der Fakt, dass die Gaming-Branche in Deutschland politisch gesehen der Verantwortung des “Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur” obliegt, zeigt die derzeitige Abhängigkeit. Der zuständige Bundesminister Andreas Scheuer erwog im Sommer 2019 sogar die Option, die versprochenen Fördergelder in Höhe von 50 Millionen Euro für die Games-Branche in Deutschland komplett zu streichen. Die Kritik daraufhin war groß. Es wirkte, als wäre die Gaming-Industrie in Deutschland das fünfte Rad am Wagen.

Zumindest knapp zwei Jahre später ist die versprochene Förderung für deutsche Studios zugesagt worden, wie Gameswirtschaft im April berichtete. Das Image der schleppenden Digitalisierung wird die Regierung dennoch nicht so schnell los. Oder wie es Kanzlerin Merkel am Montag themenübergreifend passend sagte: “Wir sind noch nicht gut genug darin, Innovation zuzulassen und zu fördern. Das muss dringend besser werden.”

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Bildquelle: cdutv
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