Call of Duty: Modern Warfare 2 – Was ist SBMM und warum spaltet es die Community so sehr?

Eine alte Debatte hat bereits vor dem Release von neuen Call of Duty: Modern Warfare II und Warzone 2.0 wieder an Fahrt aufgenommen – sollte SBMM in CoD integriert werden? Wofür steht SBMM überhaupt und warum regen sich alle so sehr darüber auf?

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Was ist SBMM?

Die Abkürzung SBMM steht für “Skill Based Matchmaking” und bedeutet in etwa, dass meine Mitspieler und Gegner ähnlich gut seid wie ihr. Es handelt sich dabei also um ein Elo-System. Manche Spiele wie zum Beispiel Call of Duty: Warzone verzichten dabei aber auf feste Ränge oder ein einsehbares Punktesystem. In Apex Legends, Fortnite oder CS:GO können wir hingegen Ränge durch Siege oder Punkte erreichen und in andere Skill-Gruppen auf- oder absteigen.

Das SBMM Rangsystem von Apex Legends (Quelle: EA)

 

Beim normalen Matchmaking hingegen sucht das Spiel nach einer Lobby auf Basis von Internetverbindung, Ping und Örtlichkeit, um ein möglichst gut laufendes Match ohne Verbindungsprobleme oder Lags zu gewährleisten. Diese Faktoren werden beim SBMM nicht außer acht gelassen, werden aber um einen leistungsbasierten Parameter erweitert.

Es wird davon ausgegangen, dass Call of Duty-Spieler aufgrund ihrer Spielzeit, K/D Ratio (Abschüsse/Tode-Verhältnis) und ihrer Punkte pro Minute gematched werden. Das genaue Verfahren wie Spieler in ihren Lobbys zusammenfinden, wurde bisher nicht von den Entwicklern erläutert. Kurz und knapp lässt sich aber sagen, dass durch SBMM: Schlechte Spieler gegen schlechte Spieler gematched werden und gute Spieler gegen gute Spieler.

 

Die Argumente dafür

Die Argumente für ein SBMM liegen scheinbar auf der Hand und sind beinahe unbestreitbar. Spieler, die weniger gut sind oder nicht viel Zeit haben, sich mit einem Spiel ausgiebig zu beschäftigen, bekommen eine Art Welpenschutz und werden nicht von Twitch-Streamern oder Studenten im 19. Semester ohne Privatleben niedergemacht.

Call of Duty-Spiele sind vom SBMM in besonderer Weise betroffen, da CoD ursprünglich der Inbegriff des Casual-Gamings war und seit jeher mit eher kleinen Spielmodi (6 vs. 6) gearbeitet. Umso weniger Spieler in einem Team sind, desto eher fallen besonders gute oder schlechte von ihnen auf und beeinflussen das Endergebnis.

 

Spiele wie zum Beispiel Battlefield, haben derart Probleme durch die große Anzahl an Spielern pro Lobby nie gehabt. Die Verteilung von guten und schlechten Spielern ist in den meisten Fällen gleichmäßiger und macht ein SBMM daher kaum nötig.

Jeder hat wahrscheinlich schon einmal die Erfahrung gemacht, wie frustrierend es sein kann, gegen Gegner zu spielen, die einfach viel besser sind als man selber. Aus gutem Grund lassen wir die Fußball C-Jugend vom 1. FC Holzbein Kiel nicht gegen die Nationalmannschaft von Brasilien antreten, es wäre schlicht unfair. Das SBMM sorgt für eine Lobby auf Augenhöhe und damit auch für ein weniger Frust bei den Spielern.

 

Die Argumente dagegen

Es gibt mehrere Gründe, warum Spieler SBMM ablehnen. Einer davon klingt simpel und auch etwas merkwürdig: Bessere Spieler werden bestraft, da jeder Spieler gegen ähnlich starke Gegner gematched wird. Auch wenn es für manche vielleicht komisch klingt, aber eigentlich möchte doch jeder seine Gegner dominieren und zeigen, wie gut er ist. Wenn jedoch alle in einem Match gleich gut sind, wird dies quasi unmöglich.

Falls wir es doch mal schaffen, laufen wir durch das SBMM Gefahr, in eine höhere Gruppe versetzt zu werden und auf noch bessere Gegner zu treffen.

 

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass Spieler besonders durch verstecktes SBMM wie es in Modern Warfare II vermutet wird, nur schwer oder gar nicht merken, ob sie besser in einem Spiel geworden sind. Wenn alle Gegner immer ähnlich gut sind wie ihr, lässt sich schwer sagen, ob ihr euch verbessert habt oder nicht.

Für talentierte Casual-Spieler mutieren zudem entspannte Matches durch SBMM zu einem Schwitzerlebnis. Spieler, die von Haus aus besser sind als andere, aber nur ab und zu spielen möchten, ohne sich direkt zehn verschiedene Waffenguides oder den neuesten Movement-Trick auf YouTube ansehen zu müssen, werden gezwungen, mehr Zeit zu investieren, als sie für eine kurze Casual-Runde am Abend eigentlich wollten.

 

Wo liegt der Königsweg?

Besonders in Call of Duty, wird die Konversation von einer eher kleinen Gruppe von Streamern, Pros und Influencern angeführt, die SBMM ablehnen. Der Großteil der Community, der hauptsächlich aus Casual-Spielern besteht, findet vergleichsweise nur wenig Gehör und wäre vermutlich froh, nicht in jedem zweiten Match ganz unten auf dem Scoreboard zu landen.

Um es beiden Parteien recht zu machen, plädieren viele für unterschiedliche Modi, wie sie beispielsweise in CS:GO, Rainbow Six: Siege oder Fortnite bereits seit Langem vorhanden sind. Einen Casual-Modus ohne jedwedes SBMM und einen Rangmodus, dessen Platzierung von eurem Skill abhängig ist.

Letztlich bleibt das Thema für die CoD-Community ein heißes Eisen und spätestens am 28. Oktober wird sich zeigen, für welche Variante sich Infinity Ward in Modern Warfare II entschieden hat. Bereits in der Beta gab es jedoch schon erste Hinweise, dass eine Art von SBMM aktiv war.


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Bildquelle: Activision-Montage
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