Artifact verliert mehr als 50% der Spieler nach Woche 1

Das neueste Spiel von Valve hatte einen guten Start und bekam eine Menge Aufmerksamkeit. Was passiert nun als nächstes?

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Artifact wurde am 28. November veröffentlicht, also vor gut einer Woche. Am ersten Tag spielten max. 60,000 Spieler das Spiel gleichzeitig. Dies hat sich jetzt bei etwa 20,000 eingependelt. Die Statistiken kommen direkt von Webseiten, die die Aktivität der Spieler auf Steam aufzeichnen, z. B. Steam DB und Steam Charts. Was ist für den Rückgang verantwortlich? Wir konnten denselben Trend bei den zwei bisherigen Artifact Turnieren beobachten, bei The Artifact Preview Tournament und WePlay! Mighty Triad: Strenght – zu Beginn hohe Zuschauerzahlen, welche dann an den folgenden Tagen wieder fielen. Nicht mal die Finalspiele brachten die Fans wieder zurück.

Der Release von Artifact wurde von Valve mit massiver Werbung begleitet. Nach der Ankündigung bei The International 2017, gab es kostenlose Beta-Zugänge bei The International 2018 und PAX West. Es ist mittlerweile bekannt, dass mindestens ein Gesicht hinter Magic: The Gathering, namentlich Richard Garfield, an der Entwicklung von Artifact beteiligt ist. Die Paywall für Artifact war daher keine allzu große Überraschung. Artifact benötigt ein höheres Investment, als die üblichen anfänglichen 20$. Natürlich kann man das Spiel auch mit den Basiskarten spielen, aber man verpasst damit einige starke Karten. Axe und Drow Ranger sind momentan die wertvollsten und beliebtesten Helden auf dem Markt. Axe, z. B., war zeitweise mehr wert als der Preis für das Spiel, hat sich aber momentan bei ca. 12€ eingependelt. Wenn ihr ein bestimmtes Deck nachbauen wollt, dann tut ihr gut daran, die exakt gleichen Karten auf dem Communitymarkt zu kaufen und damit RNG vollends aus eurem Spiel herauszuhalten. Aber damit nicht genug, neben genannten Investitionen, ist das Spiel im kompetitiven Modus nur mit Tickets möglich, welche je 1$ kosten. Dies wurde schnell zu einem Problem vieler Spieler, nachdem die ersten 5 kostenlosen Runden gespielt waren. Wenn man Artifact mit Hearthstone vergleicht, haben wir bei der Konkurrenz von Blizzard Modi, die alle kostenlos oder via In-Game-Währung spielbar sind und Quests, mithilfe derer man diese Währung farmen und generell ein Echtgeldinvestment vermeiden kann.

Wenn wir mal die Paywall außer Acht lassen und uns das Spiel anschauen, haben wir auf visueller Seite das wohl am besten aussehende Kartenspiel auf dem Markt. Die Mechaniken sorgen für alle Arten von Interaktionen und dazu kommen sogar noch Items. Dies ist kein Titel, den ein Spieler in einer Woche meistern kann und das schreckte wahrscheinlich eine Menge Leute wieder ab. Während in Hearthstone ein Spiel rund 10 – 15 Minuten dauert, kann sich diese Länge in Artifact leicht verdoppeln, speziell, wenn langsame Control Decks gespielt werden. Nimmt man also die durchschnittliche Länge eines Spiels, die Paywall und das Fehlen eines Matchmaking Systems, dann sieht man schnell, warum die Spielerzahlen nach starkem Start wieder nach unten gingen. Es wird nun interessant sein zu sehen, ob Valve änderungen am Spielmodell vornehmen wird. Ansonsten ist es ein hochkompetitiver Titel, der auf ein bestimmtes Publikum zugeschnitten wurde, welches das Erstinvestment nicht scheut und ehrlich gesagt, ist daran auch nichts Falsches zu sehen. Jeder, der weiterhin kostenlos spielen möchte, hat den kostenlosen Phantom Draft als Option.

2019 wird es weitere Artifact Turniere, mit einem ausgelobten Preispool von 1 Millionen US-Dollar, geben. Obwohl dies nicht der höchste Betrag in der Szene ist, hat sich der Wettkampf unter den Kartenspielen drastisch verschärft. Blizzard gab erst vor kurzem eine mit 4 Millionen Dollar dotierte Saison 2019 bekannt, während Magic: The Gathering mit eSports Plänen im Wert von 10 Millionen Dollar für das nächste Jahr aufwartet.

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