Altersbeschränkung für FIFA? EA-Sprecher bestreitet Glücksspiel-Charakter

Anlässlich der Ende März vom deutschen Bundesrat genehmigten Reform des Jugendschutzgesetzes, die ab dem 1. Mai in Kraft treten soll, hat Electronic Arts’ PR Director Martin Lober am Dienstag die Haltung des Unternehmens zu den neuen Regelungen und zur Glücksspiel-Problematik gegenüber Gameswirtschaft.de erklärt.

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Der Publisher könnte von der Gesetzesänderung direkt betroffen sein, da sie unter anderem Maßnahmen gegen Kostenfallen für Kinder und Jugendliche sowie gegen glücksspielähnliche Elemente in Videospielen enthalten soll. Dies sind zwei Aspekte, die der beliebten FIFA-Reihe von EA Sports aufgrund der mit Echtgeld erwerbbaren Packs in FIFA Ultimate Team immer wieder vorgeworfen werden.

Kein Glücksspiel in EA-Titeln?

EA-Sprecher Lober will davon jedoch nichts wissen: “Wir glauben nicht, dass irgendetwas in EA-Spielen als Glücksspiel ausgelegt werden kann”, eklärt er. Demnach geht der PR Director auch nicht davon aus, dass sich etwas an der Altersbeschränkung der FIFA-Spiele ändern könnte. Eine solche Maßnahme sei mit dem neuen Gesetz ohnehin nur in Ausnahmefällen möglich.

Mit seiner Meinung über die neuen Regelungen schließt sich Electronic Arts Lober zufolge dem game-Verband an. Dieser hatte in einer Pressemitteilung den Wunsch der Bundesregierung nach einer Reform des Jugendschutzgesetzes zwar begrüßt, aber auch kritisiert, dass viele Zuständigkeiten nach wie vor unklar seien und die Komplexität der Regelungen deren Transparenz schade.

Spezielle Kennzeichnung für FIFA-Spiele nötig?

Electronic Arts sei “dem Jugendschutz, der Förderung des verantwortungsvollen Spielens und der Transparenz verpflichtet”, versichert Martin Lober im GamesWirtschaft-Interview. Fakt ist allerdings auch, dass der Publisher mit In-Game-Mikrotransaktionen wie dem Verkauf von FIFA Points, die überwiegend für den Erwerb von zufällig bestückten Packs eingelöst werden, den Großteil seines Umsatzes erzielt. Im dritten Quartal 2020 machten diese Transaktionen 896 Millionen US-Dollar Umsatz aus, was knapp 78 Prozent des Gesamtumsatzes des Publishers entsprach.

Im deutschen Nachbarland Belgien wurden Lootboxen-Systeme vieler Spiele bereits Ende 2018 als illegales Glücksspiel eingestuft, woraufhin dort der Verkauf von FIFA Points Anfang 2019 gestoppt werden musste. In Deutschland ist künftig eher damit zu rechnen, dass Spiele wie FIFA 21, die Lootboxen oder ähnliches anbieten, speziell gekennzeichnet werden müssen.

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Bildquelle: EA Sports

 

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