#ADayOffTwitch – Deswegen bleiben zahlreiche Streams heute aus

Manchmal erweckt Stille mehr Aufmerksamkeit als großes Geschrei. Auf Twitch könnte es am 1. September durchaus ruhiger zugehen, weil sich zahlreiche Streamer:innen an einem Boykott beteiligen. Mit dem Hashtag #ADayOffTwitch wird auf Twitter darauf aufmerksam gemacht, warum Liveübertragungen und Zuschauer der Plattform fernbleiben.

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Vor wenigen Wochen keimte bereits die Bewegung #TwitchDoBetter auf der Social-Media-Plattform auf. Dahinter verbirgt sich die klare Positionierung der Community gegen “Hassüberfälle” – zu englisch “Hate Raids” – und gegen gezielte rassistische Beleidigungen. Der Streaming-Plattform Twitch wird vorgeworfen, zu wenig gegen Bots zu unternehmen, die die Chats permanent mit vulgärer Sprache heimsuchen und die Content Creator aufs Äußerste beleidigen. Entsprechend soll es Twitch in Zukunft besser machen, wie die Protestierenden betonen.

Protest als Zeichen gegen vermeintliche Ignoranz von Twitch

Das große Zeichen im Kampf gegen Diskriminierungen und Belästigungen auf Twitch wird am 1. September gesetzt. Denn bei vielen Streamer:innen, die normalerweise täglich live zu sehen sind, bleiben die Bildschirme dunkel: #ADayOffTwitch nennt sich der einheitliche Boykott. Weil die zahlreichen Bot-Hassnachrichten in der Vergangenheit nicht genügend Anlass bei Twitch zum Handeln hatten, forciert die Community ihren Unmut. Ganz nach dem Motto: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.

Insofern sich auch das breite Publikum an diesem Boykott beteiligen sollte, ist an diesem Tag mit einem Einbruch der Zuschauerzahlen sowie deutlich weniger Abonnenten und Werbeeinamen für Twitch zu rechnen. Ob die Plattform deswegen jedoch mehr das Gespräch zu dieser Thematik sucht oder dadurch den Kampf gegen beleidigende Bots erhöht, ist fraglich.

Die Reaktionen unter den Streamer:innen sind gemischt. Während sich viele kleine Content Creator dafür einsetzen und absichtlich pausieren, melden sich die absoluten Größen auf der Plattform nicht zu Wort. Diese haben auch meist feste Verträge beziehungsweise Twitch-Partnerschaften, welche mit Boykotts wie diesen einen Knacks erhalten könnten.

WoW-Streamer Asmongold hält die Aktion für schwachsinnig, weil die große Mehrheit auch an diesem Tag streamen werde und nur eine Minderheit fehle, für die sich kaum jemand interessieren soll. “Ich glaube an Macht und Zahlen. Deswegen glaube ich nicht daran”, begründet Asmongold seine Zweifel zur Aktion #ADayOffTwitch.

Eine der Initiatoren der #ADayOffTwitch-Bewegung ist Lucia Everblack. Sie verteidigt die Aktion, unabhängig von der Zahl der Boykottierenden. “#ADayOffTwitch ist kein Reinheitstest. Es geht nicht darum, wer streamt und wer nicht”, schreibt sie via Twitter. “Der Fokus liegt auf der mangelnden Kommunikation von Twitch und dem Versäumnis, die Community proaktiv zu schützen.” Entsprechend zählt die Aktion an sich, um die Plattform einmal mehr auf den Missstand mit den hasserfüllten Bots hinzuweisen.

Nicht alle Streamer:innen beteiligen sich direkt an dem Boykott, obwohl sie die Idee unterstützen. Trotzdem setzen Einzelne unterschiedliche Zeichen mit ihren Streams am 1. September. “Ich werde streamen, im Gegenzug hierfür jedoch eine private Spende an ein ausgesuchtes Projekt gegen Rechts tätigen, um nicht nur Solidarität in Worten zu geben”, schreibt der Streamer “drcrappy”.

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Bildquelle: Twitch

 

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